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Senna

Senna (Cassia senna) Illustration

Botanischer Name: Cassia senna L.; Cassia angustifolia Vahl

Deutsche Bezeichnung: Sennesblätter
Lateinischer Name: Sennae folium
Verwendeter Pflanzenteil: getrocknete Blätter

Deutsche Bezeichnung: Sennesfrüchte
Lateinischer Name: Sennae fructus
Verwendeter Pflanzenteil: getrocknete Früchte/Schoten

Senna (Cassia senna) Illustration
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Rizinusöl

Rizinus (Ricinus communis) Illustration

Lateinischer Name: Ricini oleum
Botanischer Name: Ricinus communis L.
Verwendeter Pflanzenteil: Kaltpressung der Rizinussamen, natives Rizinusöl

Rizinus (Ricinus communis) Illustration
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Johanniskraut

Johanniskraut Illustration

Lateinischer Name: Hyperici herba
Botanischer Name: Hypericum perforatum L.
Verwendeter Pflanzenteil: getrockneter oberirdischer Pflanzenteil

Johanniskraut Illustration
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Traubensilberkerzenwurzelstock

Traubensilberkerze Illustration

weitere deutsche Bezeichnung: Cimicifugawurzelstock
Lateinischer Name: Cimicifugae rhizoma
Botanischer Name: Cimicifuga racemosa (L.) Nutt.
Verwendeter Pflanzenteil: getrockneter unterirdischer Pflanzenteil

Traubensilberkerze Illustration
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Cayennepfeffer

Cayenne (Chili) Illustration

Lateinischer Name: Capsici fructus
Botanischer Name: Capsicum annuum L. var. minimum (Miller) Heiser und kleinfrüchtige Varietäten von Capsicum frutescens L.
Verwendeter Pflanzenteil: Früchte

Cayennepfeffer Illustration
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Efeublätter

Efeu Illustration

Lateinischer Name: Hederae helicis folium
Botanischer Name: Hedera helix L.
Verwendeter Pflanzenteil: getrocknete Blätter

Efeu Illustration

Gut belegte Anwendung

Efeublätter, pflanzliches Arzneimittel als Schleimlöser bei produktivem Husten

Bewertung: 4.5 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Efeu-Trockenextrakt (DEV 4-8:1, Extraktionslösungsmittel Ethanol 24-30% m/m): Ab 12 Jahre – 5-65 mg; 1- bis 3-mal täglich, Tagesdosis: 45-105 mg (Anmerkung: maximale Tagesdosis für ethanolhaltige Fertigprodukte: 67 mg; entspricht 420 mg pflanzlicher Substanz)
    6 bis 11 Jahre – 11-35 mg, zwei- bis dreimal täglich, Tagesdosis: 33-70 mg (Anmerkung: maximale Tagesdosis für ethanolhaltige Fertigprodukte: 34 mg; dies entspricht 210 mg pflanzlicher Substanz)
    2 bis 5 Jahre – 8-18 mg, zwei- bis dreimal täglich, Tagesdosis: 24-36 mg (Anmerkung: maximale Tagesdosis für ethanolhaltige Fertigprodukte: 24 mg; dies entspricht 150 mg pflanzlicher Substanz)
  • Efeu-Trockenextrakt (DEV 6-7:1, Extraktionslösungsmittel Ethanol 40% m/m): Ab 12 Jahre – 14-18 mg; 3-mal täglich
    6 bis 11 Jahre – 9-18 mg, ein- bis dreimal täglich; Tagesdosis: 15-40 mg
    2 bis 5 Jahre -7-9 mg, 2- bis 3-mal täglich
  • Efeu-Trockenextrakt (DEV 3-6:1, Extraktionslösungsmittel Ethanol 60% m/m): Ab 12 Jahre – 33 mg; 2-mal täglich
    6 bis 11 Jahre – 25 mg, 2-mal täglich
    2 bis 5 Jahre – Einzeldosis: 17 mg, 2-mal täglich
  • Efeu-Flüssigextrakt (DEV 1:1, Extraktionslösungsmittel Ethanol 70% vol.): Ab 12 Jahre – 100 mg; 3-mal täglich
    6 bis 11 Jahre – 75 mg, 3-mal täglich
    Sollte wegen des Alkoholgehalts nicht an Kinder unter 6 Jahren verabreicht werden.
  • Efeu-Dickextrakt (DEV 2,2-2,9:1, Extraktionslösungsmittel Ethanol 50% vol: Propylenglykol (98:2)): Ab 12 Jahre – 100 mg; 3-mal täglich
    6 bis 11 Jahre – 20-26 mg, 3- bis 4-mal täglich, maximale Tagesdosis: 80 mg
    2 bis 5 Jahre – 20 mg, 3-mal täglich

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 1 Woche andauern, sich verschlimmern oder wenn Atemnot, Fieber oder eitriger Auswurf auftritt, sollte ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden.

Wirkungsweise

Die Wirkungsweise des Efeublatts ist nicht vollständig bekannt, aber Laborstudien deuten darauf hin, dass es sowohl die Bronchien (Luftwege) in der Lunge erweitert als auch die Bronchialdrüsen in der Lunge anregt, eine wässrige Flüssigkeit abzusondern.

Vorsichtshinweis

Anhaltender oder wiederkehrender Husten bei Kindern zwischen 2 und 4 Jahren erfordert vor der Behandlung eine ärztliche Diagnose.

Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Gastritis oder Magengeschwüren.

Nicht anwenden bei (Kontraindikation):

  • Überempfindlichkeit gegen den aktiven Wirkstoff
  • Überempflindlichkeit gegen andere Pflanzen aus der Familie der Araliengewächse (Araliaceae)
  • Kinder unter 2 Jahren wegen des allgemeinen Risikos einer Verschlimmerung von Atemwegsbeschwerden durch Sekretolytika

Anwendung nicht empfohlen:

  • In der Schwangerschaft und Stillzeit, da keine ausreichenden Daten vorliegen

Bei Extrakten kann Alkohol (Ethanol) enthalten sein.

Bekannte Nebenwirkungen:

  • Magen-Darm-Reaktionen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.
  • Allergische Reaktionen wie Urtikaria, Hautausschlag, Dyspnoe, anaphylaktische Reaktion. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.

Anzeichen einer Überdosierung

  • Eine Überdosierung kann zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Unruhe führen.
  • Es wurde ein Fall eines 4-jährigen Kindes berichtet, das nach versehentlicher Einnahme eines Efeuextrakts, der 1,8 g pflanzlicher Substanz entspricht, Aggressivität und Durchfall entwickelte.

Beim Auftreten von unerwünschten Wirkungen sollte ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden.

Quellennachweis

European Union herbal monograph über Hedera helix L., folium des Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) der European Medicines Agency (EMA)

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Ginkgoblätter

Ginkgo Illustration

Lateinischer Name: Ginkgo folium
Botanischer Name: Ginkgo biloba L.
Verwendeter Pflanzenteil: getrocknete Blätter

Ginkgo Illustartion

Gut belegte Anwendung

Ginkgo als pflanzliches Arzneimittel zur Verbesserung altersbedingter kognitiver Beeinträchtigungen und der Lebensqualität bei leichter Demenz

Bewertung: 4 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Ginkgo-Trockenextrakt (DEV 35-67:1, Extraktionslösungsmittel: Aceton 60% m/m): Einzeldosis: 120-240 mg; Tagesdosis: 240 mg

Die Behandlung sollte mindestens 8 Wochen dauern. Wenn nach 3 Monaten keine symptomatische Besserung eintritt oder sich die pathologischen Symptome verstärken, sollte der Arzt prüfen, ob eine Fortsetzung der Behandlung noch gerechtfertigt ist.

Für Kinder und Jugendliche gibt es keine relevante Anwendung.

Wirkungsweise

Der genaue Wirkmechanismus von Ginkgoblättern bei Demenz ist noch nicht vollständig erforscht; man geht jedoch davon aus, dass sie die Gehirnzellen entweder direkt oder indirekt vor Schädigungen schützen, indem sie den Blutfluss regulieren oder toxische Formen von Sauerstoffmolekülen (sogenannte freie Sauerstoffradikale) neutralisieren.
Pharmakologische Daten beim Menschen zeigen eine erhöhte EEG-Vigilanz bei geriatrischen Probanden, eine Verringerung der Blutviskosität und eine verbesserte zerebrale Durchblutung in bestimmten Bereichen bei gesunden Männern (60-70 Jahre) sowie eine Verringerung der Thrombozytenaggregation. Darüber hinaus wurden gefäßerweiternde Wirkungen auf die Unterarmgefäße nachgewiesen, die zu einem erhöhten regionalen Blutfluss führen.
Nach oraler Verabreichung (als Lösung) von 120 mg des Ginkgo-Extrakts wurde beim Menschen die mittlere absolute Bioverfügbarkeit für die Terpenlactone Ginkgolid A (80 %), Ginkgolid B (88 %) und Bilobalid (79 %) nachgewiesen. Die Plasmaspitzenkonzentrationen der Terpenlactone lagen bei Ginkgolid A im Bereich von 16-22 ng/ml, bei Ginkgolid B im Bereich von 8-10 ng/ml und bei Bilobalid im Bereich von 27-54 ng/ml, wenn es als Tablette verabreicht wurde. Die entsprechenden Halbwertszeiten von Ginkgolid A und B und Bilobalid betrugen 3 – 4, 4 – 6 bzw. 2 – 3 Stunden. Bei Verabreichung von 120 mg G. biloba-Extrakt als Lösung betrugen die Spitzenplasmakonzentrationen 25-33 ng/ml, 9-17 ng/ml und 19-35 ng/ml für Ginkgolid A, B und Bilobalid. Die entsprechende Halbwertszeit für Ginkgolid A betrug 5 Stunden, für Ginkgolid B 9-11 Stunden und für Bilobalid 3-4 Stunden.

Traditionelle Anwendungen

ausschließlich auf der Grundlage langjähriger Verwendung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel

Ginkgo zur Linderung eines Schweregefühls in den Beinen und eines Kältegefühls in Händen und Füßen aufgrund von leichten Durchblutungsstörungen

Erst anwenden nachdem schwerwiegende Erkrankungen von einem Arzt ausgeschlossen worden sind.

Bewertung: 4 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Pulverisierte Ginkgoblätter: Einzeldosis: 250-360 mg; Tagesdosis: 750 mg

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden, da Ödeme andere Ursachen haben können.

Vorsichtshinweis

Ginkgo-haltige Präparate können die Blutungsneigung erhöhen, das Arzneimittel sollte 3 bis 4 Tage vor einer Operation vorsichtshalber abgesetzt werden.

Nicht anwenden bei (Kontraindikation):

  • Überempfindlichkeit gegen den aktiven Wirkstoff
  • Ginkgo-Trockenextrakte in der Schwangerschaft, da G. biloba-Extrakte die Fähigkeit der Blutplättchen zur Verklumpung beeinträchtigen können und die Blutungsneigung erhöht sein kann.

Anwendung nicht empfohlen:

  • Bei Patienten mit Epilepsie kann das Auftreten weiterer Anfälle – begünstigt durch die Einnahme von Ginkgo-Präparaten – nicht ausgeschlossen werden.
  • Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren, da keine ausreichenden Daten vorliegen
  • In der Schwangerschaft und Stillzeit, da keine ausreichenden Daten vorliegen

Wechelwirkungen mit anderen Medikamenten (Interaktion):

  • Ginkgoblätter können die Wirkung von blutgerinnungshemmende Mittel wie Cumarinderivate verstärken.
  • Bei Patienten mit krankhaft erhöhter Blutungsneigung (hämorrhagische Diathese) und gleichzeitiger gerinnungshemmender und thrombozytenaggregationshemmender Behandlung sollte Ginkgo-Trockenextrakt nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden. Bei gleichzeitiger Einnahme von Ginkgo-Trockenextrakt mit blutgerinnungshemmenden Mitteln (z. B. Phenprocoumon und Warfarin) oder Thrombozytenaggregationshemmern (z. B. Clopidogrel, Acetylsalicylsäure und andere nicht-steroidale Antirheumatika) kann deren Wirkung beeinträchtigt werden.
  • Die verfügbaren Studien mit Warfarin deuten nicht darauf hin, dass es eine Wechselwirkung zwischen Warfarin und G. biloba-Produkten gibt, aber eine angemessene Überwachung wird empfohlen, wenn mit der Einnahme von G. biloba begonnen wird, wenn die Dosis geändert wird, wenn die Einnahme von G. biloba beendet wird oder wenn das Produkt gewechselt wird.
  • Eine Interaktionsstudie mit Talinolol deutet darauf hin, dass G. biloba das P-Glykoprotein auf intestinaler Ebene hemmen kann. Dies kann zu einer erhöhten Exposition von Arzneimitteln führen, die im Darm stark von P-Glykoprotein beeinflusst werden, wie z. B. Dabigatranetexilat. Bei der Kombination von G. biloba und Dabigatran ist Vorsicht geboten.
  • Eine Interaktionsstudie hat gezeigt, dass die Cmax von Nifedipin durch G. biloba erhöht werden kann. Bei einigen Personen wurden Erhöhungen um bis zu 100 % beobachtet, die zu Schwindelgefühl und verstärkten Hitzewallungen führten.
  • Die gleichzeitige Anwendung von G. biloba-Präparaten und Efavirenz wird nicht empfohlen; die Plasmakonzentrationen von Efavirenz können aufgrund der Induktion von CYP3A4

Bekannte Nebenwirkungen:

Störungen des Blut- und Lymphsystems:

  • Blutungen in einzelnen Organen (Augen-, Nasen-, Gehirn- und Magen-Darm-Blutungen). Die Häufigkeit ist nicht bekannt.

Störungen des Nervensystems:

  • Sehr häufig: Kopfschmerzen
  • Häufig: Schwindelgefühl

Magen-Darm-Beschwerden:

  • Häufig: Durchfall, Unterleibsschmerzen, Übelkeit, Erbrechen

Störungen des Immunsystems:

  • Überempfindlichkeitsreaktionen (allergischer Schock) können auftreten. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes:

  • Allergische Hautreaktionen (Erytheme, Ödeme, Juckreiz und Hautausschlag). Die Häufigkeit ist nicht bekannt.

Beim Auftreten unerwünschter Wirkungen sollte ein Arzt oder anderes qualifiziertes medizinisches Fachpersonal konsultiert werden.

Sicherheitsuntersuchungen

Die chronische Toxizität wurde oral über 6 Monate an Ratten und Hunden mit Tagesdosen von 20 und 100 mg/kg KG (entsprechend einem Sicherheitsfaktor von bis zu 3,3 bei Ratten und 11,6 bei Hunden) sowie mit inkrementellen Dosen von 300, 400 und 500 mg/kg KG (Ratte) bzw. 300 und 400 mg/kg KG (Hund) (entsprechend einem Sicherheitsfaktor von bis zu 16,8 bei Ratten und 46,3 bei Hunden) geprüft. Die Ergebnisse zeigten nur für Hunde eine geringe Toxizität in der höchsten Dosierungsgruppe.

Über die Reproduktionstoxizität des Trockenextrakts von Ginkgo biloba liegen nur begrenzte Informationen vor. Die veröffentlichten Daten sind widersprüchlich. Während eine ältere Studie an Ratten und Kaninchen und eine neuere Studie an Mäusen keine teratogenen, embryotoxischen oder schädlichen Auswirkungen auf die Fortpflanzung ergab, zeigte eine andere Studie an Mäusen Auswirkungen auf Fortpflanzungsparameter wie Fruchtbarkeit und Fortpflanzungsleistung und löste vaginale Blutungen aus. Auch Tests mit nicht spezifizierten oder leicht abweichenden Ginkgo-Extrakten wiesen auf Auswirkungen auf die fötale Entwicklung hin (mit und ohne maternale Toxizität) oder verursachten subkutane Blutungen, Hypopigmentierung, Wachstumshemmung und Anophthalmus bei Hühnerembryonen. Angemessene Tests zur Reproduktionstoxizität liegen nicht vor.

Untersuchungen zur Genotoxizität und Karzinogenität liegen für den Ginkgo biloba-Trockenextrakt nicht vor.
Ein Extrakt, der dem für die Monographie relevanten Extrakt ähnlich ist, wurde in einer Reihe von Studien auf Genotoxizität und Karzinogenität getestet. Er war positiv für Genmutationen in Bakterien. Ein Mikronukleustest an peripheren Mäuse-Erythrozyten ergab bei männlichen Tieren ein negatives und bei weiblichen Tieren ein zweideutiges Ergebnis.
Die in einer Karzinogenitätsstudie an Ratten festgestellten Schilddrüsentumore und die in einer Karzinogenitätsstudie an Mäusen festgestellten hepatozellulären Karzinome werden als nagerspezifische, nicht gentoxische Reaktionen angesehen, die (bei langfristiger Behandlung) mit hohen Dosen von Leberenzyminduktoren einhergehen. Diese Tumorarten werden als nicht relevant für den Menschen angesehen. Der Extrakt löste bei Mäusen bis zu 2000 mg/kg keine messbaren genotoxischen Wirkungen aus.

Quellennachweis

European Union herbal monograph über Ginkgo biloba L., folium des Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) der European Medicines Agency (EMA)

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Rote Weinrebenblätter

Trauben, Weinreben Illustration

Lateinischer Name: Vitis viniferae folium
Botanischer Name: Vitis vinifera L.
Verwendeter Pflanzenteil: getrocknete Blätter

Weinblätter Illustration

Gut belegte Anwendung

Rote Blätter der Weinreben – Pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung der chronischen Veneninsuffizienz, die charakterisiert wird durch geschwollene Beine, Krampfadern, Schweregefühl, Schmerzen, Müdigkeit, Juckreiz, Spannungsgefühl und Wadenkrämpfe

Bewertung: 4.5 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Weinblätter-Trockenextrakt (DEV 4-6:1, Wasser): Einzeldosis: 360-720 mg; Tagesdosis: 360-720 mg

Die empfohlene Dauer der Anwendung beträgt 12 Wochen. 2 bis 3 Wochen der Behandlung können erforderlich sein, bevor eine positive Wirkung beobachtet wird. Eine Langzeitanwendung ist in Absprache mit einem Arzt möglich.

Wenn sich die Symptome während der Anwendung verschlimmern, nach 2 Wochen Anwendung immer noch vorliegen oder wenn Entzündungen der Haut, Thrombophlebitis oder subkutane Verhärtungen, starke Schmerzen, Geschwüre, plötzliche Schwellung eines oder beider Beine, Herz- oder Niereninsuffizienz auftreten, sollte ein Arzt oder Apotheker aufgesucht werden, da Ödeme andere Ursachen haben können.

Wirkungsweise

Die Wirksamkeit eines oral verabreichten Trockenextrakts aus Weinblättern (4-6:1) zur Verringerung von Ödemen wurde bei Patienten mit chronisch venöser Insuffizienz (CVI, Grad I oder II) untersucht. Der Extrakt aus Weinblättern verbessert den mikrovaskulären Blutfluss bei CVI-Patienten.

Traditionelle Anwendungen

ausschließlich auf der Grundlage langjähriger Verwendung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel

Rote Blätter der Weinreben zur Linderung von Beschwerden und Schweregefühl in den Beinen im Zusammenhang mit leichten venösen Durchblutungsstörungen

Bewertung: 4.5 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Kräutertee: 5-10 g der Zerkleinerter Weinblätter in 250 ml kochendem Wasser als Aufguss, 2-mal täglich.
  • Pulverisierte Weinblätter: 270-350 mg, 3- bis 5-mal täglich

Auf der Haut aufgetragen/äußere Anwendung (Kutane Anwendung)

  • Weinblätter-Dickextrakt (DEV 2,5-4:1; Wasser) in einer Cremegrundlage (10 g enthalten 282 mg Weinblätter-Dickextrakt); 1- bis 3-mal täglich eine dünne Schicht auf der betroffene Stelle auftragen
    Sollte nicht auf verletzter Haut, in der Nähe der Augen oder auf Schleimhäuten verwendet werden.

Die empfohlene Anwendungsdauer beträgt 4 Wochen. Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern, sich verschlimmern oder wenn Entzündung der Haut, Thrombophlebitis oder subkutane Verhärtung, starke Schmerzen, Geschwüre, plötzliche Schwellung eines oder beider Beine, Herz- oder Niereninsuffizienz auftreten, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden, da Ödeme andere Ursachen haben können.

Rote Blätter der Weinreben zur Linderung von Juckreiz und Brennen im Zusammenhang mit Hämorrhoiden

Nur Anwenden nachdem ernsthafte Erkrankungen durch einen Arzt ausgeschlossen wurden.

Bewertung: 4 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Kräutertee: 5-10 g der Zerkleinerter Weinblätter in 250 ml kochendem Wasser als Aufguss, 2-mal täglich.
  • Pulverisierte Weinblätter: 270-350 mg, 3- bis 5-mal täglich

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 1 Woche andauern, sich verschlimmern oder wenn rektale Blutungen auftreten, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Rote Blätter der Weinreben zur Behandlung der Kapillarbrüchigkeit der Haut

Bewertung: 4 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Kräutertee: 5-10 g der Zerkleinerter Weinblätter in 250 ml kochendem Wasser als Aufguss, 2-mal täglich.
  • Pulverisierte Weinblätter: 270-350 mg, 3- bis 5-mal täglich

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 1 Woche andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden, da Ödeme andere Ursachen haben können.

Vorsichtshinweis

Nicht anwenden bei (Kontraindikation):

  • Überempfindlichkeit gegen den aktiven Wirkstoff

Anwendung nicht empfohlen:

  • Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren, da keine ausreichenden Daten vorliegen
  • In der Schwangerschaft und Stillzeit, da keine ausreichenden Daten vorliegen

Bekannte Nebenwirkungen:

  • Kontaktallergie und/oder Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut wie Juckreiz und Rötung, Urtikaria. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.
  • Orale Anwendung: Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden und Kopfschmerzen. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.

Beim Auftreten unerwünschter Wirkungen sollte ein Arzt oder anderes qualifiziertes medizinisches Fachpersonal konsultiert werden.

Sicherheitsuntersuchungen:

Keine Anzeichen von akuter Toxizität bei Ratten oder Mäusen nach oraler Verabreichung von 10.000 mg/kg Körpergewicht. Keine subakute Toxizität bei Ratten, in Dosen bis zu 250 mg/kg Körpergewicht täglich über 90 Tage. Im Mikronukleustest, im Genmutationstest an V79-Zellen chinesischer Hamster und im Ames-Salmonella/Mikrosomenplatten-Inkorporationstest erwies sich der Extrakt aus Weinblätter als nicht
mutagen. Die Teratogenitätsstudie an Kaninchen (Behandlung vom 6. bis 18. Tag der Trächtigkeit) ergab keine toxischen Wirkungen bei Dosierungen bis zu 3.000 mg/kg Körpergewicht. Die Tests zur Genotoxizität und Reproduktionstoxizität geben keinen Anlass zur Besorgnis.

Quellennachweis

European Union herbal monograph über Vitis vinifera L., folium des Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) der European Medicines Agency (EMA)

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Cranberry

Cranberry Illustration

weitere deutsche Bezeichnung: Moosbeere
Lateinischer Name: Vaccinii macrocarpi fructus
Botanischer Name: Vaccinium macrocarpon Aiton
Verwendeter Pflanzenteil: Früchte (Beeren)

Cranberry Illustration

Traditionelle Anwendungen

ausschließlich auf der Grundlage langjähriger Verwendung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel

Cranberry zur Linderung von leichten wiederkehrenden Infektionen der unteren Harnwege wie Brennen beim Wasserlassen und/oder häufiges Wasserlassen bei Frauen

Erst anwenden nachdem ernsthafte Erkrankungen durch einen Arzt ausgeschlossen wurden.

Bewertung: 4 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Cranberry-Frischpflanzenpresssaft (DEV 1:0,6-0,9): 50 – 60 ml; 2- bis 4-mal täglich

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 4 Tage andauern, sich verschlimmern oder wenn Beschwerden wie Fieber, schmerzhaftes Wasserlassen (Dysurie), Krämpfe oder Blut im Urin auftreten, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Cranberry zur Vorbeugung von wiederkehrenden unkomplizierten Infektionen der unteren Harnwege bei Frauen

Erst anwenden nachdem ernsthafte Erkrankungen durch einen Arzt ausgeschlossen wurden.

Bewertung: 3.5 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Cranberry-Frischpflanzenpresssaft (DEV 1:0,6-0,9): 30 ml; 1-mal täglich

Die Anwendung hat keine zeitliche Einschränkung. Wenn während der Anwendung Symptome einer Harnwegsinfektion auftreten, wenn sich die Symptome verschlimmern oder wenn Beschwerden wie Fieber, schmerzhaftes Wasserlassen (Dysurie), Krämpfe oder Blut im Urin auftreten, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Vorsichtshinweis

Cranberry-Konzentrat hat einen hohen Gehalt an Oxalat, und es kann bei Patienten mit Harnsteinen in der Anamnese ein erhöhtes Risiko der Steinbildung in den Harnwegen vorliegen.

Nicht anwenden bei (Kontraindikation):

  • Überempfindlichkeit gegen Früchte der Cranberry (Vaccinium macrocarpon Ait.)
  • Nierenerkrankungen mit wiederkehrenden Harnwegsinfektionen, diese benötigen medizinische Überwachung.
  • Gleichzeitige Anwendung mit Tacrolimus und Warfarin (Interaktion)

Anwendung nicht empfohlen:

  • Bei Kindern und Jugendliche unter 18 Jahren, da keine ausreichenden Daten vorliegen und ärztlicher Rat gesucht werden sollte.
  • Bei Männern und schwangeren Frauen, da Symptome der unteren Harnwege in diesen Bevölkerungsgruppen ärztliche Überwachung erfordern.
  • In der Stillzeit, da keine ausreichenden Daten vorliegen.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten (Interaktion):

  • Cranberry-Saft und andere Cranberry-Produkte können die Wirkung von Warfarin verstärken und sind daher bei gleichzeitiger Anwendung kontraindiziert.
  • Bei der gleichzeitigen Anwendung von Cranberrysaft und Tacrolimus bei einem nierentransplantierten Patienten wurde über erniedrigte Tacrolimus-Serumspiegel berichtet. Die gleichzeitige Anwendung von Cranberry-Zubereitungen und Tacrolimus ist kontraindiziert.

Bekannte Nebenwirkungen:

  • Gastrointestinale Störungen: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung und Dyspepsie. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.
  • Störungen der Haut und des Unterhautgewebes: Urtikaria und Hautausschlag. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.

Beim Auftreten von unerwünschten Wirkungen sollte ein Arzt oder eine qualifizierte medizinische Fachkraft konsultiert werden.

Quellennachweis

European Union herbal monograph über Vaccinium macrocarpon Aiton, fructus des Committee on Herbal Medicinal Products der European Medicines Agency (EMA/HMPC/49135/2017)