Ein Kaltauszug findet die größte Anwendung bei schleimhaltigen Drogen, da der Stärke- oder Pektingehalt durch andere Wasserextraktionen mit heißem Wasser wie z.B. den Aufguss, eine sehr dickflüssige bis kleisterartige Konsistenz auslösen würden. Auch könnte dadurch die Wirkung verringert werden, da Schleimstoffe bei Hitze abgebaut werden. Manchmal wird der Kaltauszug auch angewandt um zu vermeiden, dass sich unerwünschte Begleitstoffe der Droge bei der Extraktion lösen.
Bei einem Kaltauszug übergießt man die entsprechende Menge der jeweiligen Droge mit genügend kaltem Wasser, sodass alle Pflanzenteile bedeckt sind, und lässt dies für mehrere Stunden bei Zimmertemperatur stehen und rührt gelegentlich um. Nach anschließendem Abseihen kann das Mazerat kalt getrunken werden. Um eine unbedenkliche Medizin zu erhalten, empfiehlt sich jedoch ein kurzes Aufkochen vor der Einnahme, da bei Wasserextraktionen unter 60°C höhere Bakterienzahlen nachweisbar waren. Diese können laut Dr. Heinz Schilcher durch das kurze Erhitzen vor der Einnahme, auf ein Zehntel gesenkt werden und eventuell existierende Enterobakterien werden dadurch abgetötet.