Veröffentlicht am

Nelkenöl

Nelke (Syzygium aromaticum) Illustration

Lateinischer Name: Caryophylli floris aetheroleum
Botanischer Name: Syzygium aromaticum (L.) Merr. et L.M. Perry (syn. Eugenia caryophyllus (Spreng.) Bullock et S.G. Harrison)
Verwendeter Pflanzenteil: Ätherisches Öl, aus Wasserdampfdestillation der getrockneten Blütenknospen der Nelke

Nelke (Syzygium aromaticum) Illustration

Traditionelle Anwendungen

ausschließlich auf der Grundlage langjähriger Verwendung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel

Nelkenöl zur Behandlung von leichten Entzündungen im Mund- und Rachenraum

Bewertung: 3 von 5.

An der Mundschleimhaut (Oromukosale Anwendung)

  • Mundspülungen: 1-5% ätherisches Nelkenöl; mehrmals täglich

Nicht länger als 1 Woche anwenden. Wenn die Symptome während der Anwendung andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Nelkenöl zur vorübergehenden Linderung von Zahnschmerzen aufgrund einer Karies

Bewertung: 3 von 5.

Anwendung an den Zähne (dentale Anwendung)

  • Unverdünntes ätherisches Öl oder Lösungen in einer Stärke von mindestens 50% oder Gele in einer Stärke von 20%. Wiederholte Anwendung nach 20 Minuten, dann alle 2 Stunden, falls erforderlich.

Ein kleines Stück Watte sollte mit dem unverdünnten Öl oder einer verdünnten Lösung getränkt werden; halbfeste Darreichungsformen (z.B. Gel) sollten auf ein Wattestäbchen gegeben werden. Der Wattebausch oder die Watte sollte genau auf den kariösen Teil des Zahns gerichtet werden. Der Kontakt mit dem Zahnfleisch sollte vermieden werden.

Nicht länger als 1 Woche anwenden. Die Linderung von Zahnschmerzen durch ätherisches Nelkenöl ist nur eine provisorische Maßnahme. Zahnärztliche Hilfe sollte so bald wie möglich aufgesucht werden.

Vorsichtshinweis

Nicht anwenden bei (Kontraindikation):

  • Überempfindlichkeit gegen den aktiven Wirkstoff
  • Überempfindlichkeit gegen Perubalsam (Balsamum peruvianum)

Anwendung nicht empfohlen:

  • Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren, da keine ausreichenden Daten vorliegen
  • In der Schwangerschaft und Stillzeit, da keine ausreichenden Daten vorliegen

Bekannte Nebenwirkungen:

  • Schleimhautreizungen und allergische Reaktionen. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.

Anzeichen einer Überdosierung:

  • Kein Fall von Überdosierung bei oromukosaler oder dentaler Anwendung bekannt.
  • Nach oraler Einnahme von 5-10 ml Nelkenöl bei Kindern unter 2 Jahren wurden lebensbedrohliche Zustände beobachtet. Eine Überdosierung kann zu ZNS-Depressionen, Harnwegsanomalien, Anionenlückenazidose, Verschlechterung der Leberfunktion, Koma, Krampfanfällen und niedrigem Blutzuckerspiegel führen. Die Behandlung sollte unterstützend und symptomatisch sein; in der Literatur wurde berichtet, dass N-Acetylcystein erfolgreich als Antidot eingesetzt wurde.

Beim Auftreten von unerwünschten Wirkungen sollte ein Arzt oder eine qualifizierte medizinische Fachkraft konsultiert werden.

Sicherheitsuntersuchungen:

Eugenol, der Hauptbestandteil von Nelkenöl, zeigte in mehreren Testsystemen für Genotoxizität und Karzinogenität mehrdeutige Ergebnisse.

Quellennachweis

European Union herbal monograph über Syzygium aromaticum (L.) Merill et L. M. Perry, floris aetheroleum des Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) der European Medicines Agency (EMA)

Veröffentlicht am

Myrrhe

Myrrhe (Commiphora myrrha) Illustration

Lateinischer Name: Gummiresina Myrrha
Botanischer Name: Commiphora myrrha
Verwendeter Pflanzenteil: Gummiharz

Myrrhe (Commiphora myrrha) Illustration

Traditionelle Anwendungen

ausschließlich auf der Grundlage langjähriger Verwendung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel

Myrrhe zur Behandlung von kleinen Geschwüren (Wunden) und Entzündungen im Mund wie Mundentzündung (Stomatitis) und Zahnfleischentzündung (Gingivitis)

Bewertung: 4 von 5.

An der Mundschleimhaut (Oromukosale Anwendung)

  • Myrrhe-Tinktur (Verhältnis 1:5; Ethanol 90% vol.): 0,5-5 ml in 150 ml Wasser zum Spülen oder Gurgeln; 3-mal täglich
  • Unverdünnte Myrrhe-Tinktur auf die betroffenen Stellen mit einem Wattestäbchen auftragen, 2-3 Mal täglich

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 1 Woche andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Myrrhe zur Behandlung kleinerer Wunden und kleiner Eiterbeulen (Furunkel)

Bewertung: 3.5 von 5.

Auf der Haut aufgetragen/äußere Anwendung (Kutane Anwendung)

  • Die Wunde oder der Furunkel wird 2-3 Mal täglich mit vorzugsweise unverdünnter oder verdünnter Myrrhe-Tinktur in Wasser betupft.

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 1 Woche andauern, sich verschlimmern oder wenn Fieber oder Anzeichen einer sich verschlimmernden Hautinfektion beobachtet werden, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.
Kleine Geschwüre (Furunkel) im Gesicht sollten von einem Arzt behandelt werden.
Augenkontakt mit Myrrhentinktur sollte vermieden werden.

Vorsichtshinweis

Nicht anwenden bei (Kontraindikation):

  • Überempfindlichkeit gegen den aktiven Wirkstoff

Anwendung nicht empfohlen:

  • Bei Kindern unter 12 Jahren, da keine ausreichenden Daten vorliegen
  • In der Schwangerschaft und Stillzeit, da keine ausreichenden Daten vorliegen

Bekannte Nebenwirkungen:

  • Allergische Hautreaktionen. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.
  • Die Tinktur enthält Alkohol, der beim Auftragen auf die Schleimhäute oder die Haut vorübergehende Schmerzen und Reizungen verursachen kann.

Beim Auftreten von unerwünschten Wirkungen sollte ein Arzt oder eine qualifizierte medizinische Fachkraft konsultiert werden.

Quellennachweis

European Union herbal monograph über Commiphora molmol Engler, gummi-resina des Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) der European Medicines Agency (EMA)