
Überblick
Weitere Namen: Ringelrose, Todtenblume, Warzenblume
Wissenschaftlicher Name: Calendula officinalis
Pflanzenfamilie: Korbblütler (Asteraceae)
Vorkommen: Mittel- und Südeuropa, Westasien, Mittelamerika
Verwendete Pflanzenteile: Blüten
Nachgewiesene Wirksamkeit
- entzündliche Schleimhautveränderungen
- schlecht heilende Wunden
Erfahrungsmedizin
- Trockene Haut, Ekzeme
- entzündlicher Hautausschlag
- Akne
- Krampfadern
- Hämorrhoiden
- leichtere Schmerzen
Allgemein
Die Verwendung der Ringelblume in der Heilkunst hat eine jahrhundertelange Tradition, die bis in die Antike zurückreicht. Im Jahr 2009 war die Ringelblume Heilpflanze des Jahres. Sie wurde schon von Dioskurides erwähnt und fand damals Anwendung bei Wunden und Geschwüren. In der italienischen Volksmedizin wird sie als entzündungshemmendes und fiebersenkendes Mittel verwendet. Heutzutage findet die Ringelblume in vielen kosmetischen Cremes Verwendung und wird in Deutschland vor allem für pharmakologische Zwecke zur Herstellung von Wundheilsalben angebaut. [1] Die Kommission E (Wissenschaftliches Gremium des BfArM zur Einschätzung von Arzneipflanzen) und die WHO sprechen eine deutliche Empfehlung der Ringelblume für äußerliche Anwendungen bei schlecht heilenden Wunden aus. [2]
Wissenschaftliche Studien konnten vor allem die wundheilende und entzündungshemmende Wirkung der Ringelblume bestätigen. [3][4] Ringelblume eignet sich äußerlich angewandt hervorragend bei Wunden, Ekzemen und trockenen Dermatosen, sowie zur Hautpflege und Schutz bei trockener und rissiger Haut.
Ringelblume ist auch Teil unserer intensiven Hautpflege TakeCaree.
Wirkungsweise
Ringelblume fördert die Wundheilung, indem es die Fibrinbildung und damit den Wundschluss beschleunigt. Auch die letzte Phase der Wundheilung (Epithelialisierungsphase), in der sich Hautgewebe neu bildet, kann durch eine Anwendung mit Ringelblume verkürzt werden. Es wird davon ausgegangen, dass die wundheilende Wirkung v.a. auf enthaltene Karotinoide und den hohen Mangangehalt zurückzuführen ist. Für die antientzündliche Wirkung werden Triterpensaponine & Triterpenalkohole verantwortlich gemacht. In der Pflanze enthaltene Flavonoide & ätherische Öle haben außerdem eine potenziell pilztötende (fungizide) Wirkung. [3][4][5]
Weitere Bestandteile der Ringelblume sind Polysaccharide, Saponine, Cumarine, Carotinoide und Xantophylle.
Anwendung & Dosierung [1]
Teezubereitung
Aufguss: 1–3 g Droge auf 1 Tasse Wasser, 3mal täglich eine Tasse trinken.
Äußere Anwendungen
Umschläge, Spülungen:
Mit trockener Droge: 0,8g (1 EL = etwa 0,8 g) Droge mit 500ml Wasser
übergießen, 5–10 min ziehen lassen und damit spülen bzw. eine Kompresse
tränken.
Mit Tinktur: 2-4ml (1TL = 2 ml) der Tinktur mit ¼–½ l Wasser verdünnen. In der
Ausheilungsphase können auch Calendulasalben verwendet werden.
Salben: 2–5 g Droge in 100 g Salbe einarbeiten.
Vorsichtshinweise
Ringelblume gilt als sehr sicher, es sind bislang keine Nebenwirkungen, Wechselwirkungen oder Kontraindikationen bekannt.
Bei einer bekannten Allergie gegen Korbblütler, sollte man vorsichtig sein, da Ringelblume eine allergische Reaktion auslösen könnte.
Obwohl die Ringelblume bei der Heilung von Wunden wirksam sein kann, sollte sie nicht auf Wunden angewendet werden, die bereits infiziert oder tief sind. Die Ringelblume kann dazu beitragen, dass die oberste Hautschicht schnell zu heilt und die Infektion darunter eingeschlossen wird. [3][4]
Quellen:
[1] Bäumler, S. (2021): „Heilpflanzenpraxis heute – Rezepturen und Anwendung“, S. 1310. 3. Auflage 2021: Elsevier GmbH, München. Online: https://books.google.de/books?id=SCsNEAAAQBAJ
[3] Silva, D.; Ferreira, M.S.; Sousa-Lobo, J.M.; Cruz, M.T.; Almeida, I.F. Anti-Inflammatory Activity of Calendula officinalis L. Flower Extract. Cosmetics 2021, 8, 31. https://doi.org/10.3390/cosmetics8020031
[4] Givol O, et al. (2019): A systematic review of Calendula officinalis extract for wound healing. Wound Repair Regen. 2019 Sep;27(5):548-561. doi: 10.1111/wrr.12737. Epub 2019 Jun 20. PMID: 31145533.