Botanischer Name: Urtica dioica L.; Urtica urens L.
Deutscher Name: Brennnesselkraut
Lateinischer Name: Urticae herba
Verwendeter Pflanzenteil: Getrocknete oberirdische Pflanzenteile, die während der Blütezeit gesammelt oder geerntet werden
Deutscher Name: Brennnesselblätter
Lateinischer Name: Urticae folium
Verwendeter Pflanzenteil: Getrocknete Blätter
Deutscher Name: Brenesselwurzel
Lateinischer Name: Urticae radix
Verwendeter Pflanzenteil: Getrocknete Wurzel und unterirdischer Pflanzenteil
Bezugsquelle: Brennnesselblätter in Arzneimittelqualität
Traditionelle Anwendungen
ausschließlich auf der Grundlage langjähriger Verwendung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel
Brennnesselkraut und – blätter bei leichten Harnwegsbeschwerden zur Erhöhung der Urinmenge, um eine Durchspülung der Harnwege zu erreichen
Zum Schlucken (Orale Einnahme); bei Extrakten auf eine angemessene Flüssigkeitszufuhr achten
- Kräutertee: 2-4 g des zerkleinerten Brennnesselkrauts auf 250ml kochendes Wasser als Aufguss, bis zu 3-mal täglich
- Kräutertee: 2-4 g der zerkleinerten Brennnesselblätter als Aufguss; 3- bis 6-mal täglich.
- Pulverisiertes Brennnesselkraut: 380-570 mg; bis zu 3- bis 4-mal täglich
- Brennnesselkraut-Frischpflanzenpresssaft (Verhältnis 1:0,5-1,1): 10-15 ml; bis zu 3-mal täglich
(Verhältnis 1,36 -1,96:1): 3,5 ml; bis zu 3- bis 4-mal täglich - Brennnesselkraut- Tinktur (Verhältnis 1:5, Ethanol 45% vol.): 2-6 ml; bis zu 3-mal täglich
- weitere Anwendungsformen: Brennnesselkraut-Flüssigextrakte, Brennnesselkraut-Trockenextrakt, Brennnesselblätter-Flüssigextrakt, Brennnesselblätter-Trockenextrakte
Traditionell für 2 bis 4 Wochen angewandt.
Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 1 Woche andauern oder sich verschlimmern und Symptome wie Fieber, schmerzhaftes Wasserlassen (Dysurie), Krämpfe oder Blut im Urin auftreten, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.
Die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen.
Brennnesselkraut und – blätter zur Linderung von leichten Gelenkschmerzen
Zum Schlucken (Orale Einnahme)
- Kräutertee: 2-4 g des zerkleinerten Brennnesselkrauts auf 250ml kochendes Wasser als Aufguss, bis zu 3-mal täglich
- Kräutertee: 2-4 g der zerkleinerten Brennnesselblätter als Aufguss; 3- bis 6-mal täglich.
- Pulverisiertes Brennnesselkraut: 380-570 mg; bis zu 3- bis 4-mal täglich
- Brennnesselkraut-Frischpflanzenpresssaft (Verhältnis 1:0,5-1,1): 10-15 ml; bis zu 3-mal täglich
(Verhältnis 1,36 -1,96:1): 3,5 ml; bis zu 3- bis 4-mal täglich - Brennnesselkraut- Tinktur (Verhältnis 1:5, Ethanol 45% vol.): 2-6 ml; bis zu 3-mal täglich
- weitere Anwendungsformen: Brennnesselkraut-Flüssigextrakte, Brennnesselkraut-Trockenextrakt, Brennnesselblätter-Flüssigextrakt, Brennnesselblätter-Trockenextrakte
Darf nicht länger als 4 Wochen eingenommen werden.
Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 1 Monat andauern, sich verschlimmern oder wenn die Gelenkschmerzen von Schwellung des Gelenks, Rötung oder Fieber begleitet werden, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.
Die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen.
Brennnesselkraut und – blätter Behandlung von seborrhoischen Hauterkrankungen
Zum Schlucken (Orale Einnahme)
- 275 mg pulverisiertes Brennnesselkraut; bis zu 3- bis 4-mal täglich
Traditionell für 2 bis 4 Wochen angewandt.
Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 1 Woche andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.
Die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen.
Brenesselwurzel bei gutartiger Prostatavergrößerung (Prostatahyperplasie) zur Linderung der Symptome des unteren Harntrakts
Nur anwenden nachdem schwerwiegende Erkrankungen von einem Arzt ausgeschlossen worden sind.
Zum Schlucken (Orale Einnahme)
- Kräutertee: 1,5 g der zerkleinerten Brenesselwurzel als Abkochung; 3- bis 4-mal täglich
- weitere Anwendungsformen: Brenesselwurzel-Trockenextrakte, Brenesselwurzel-Flüssigextrakt
Langzeitnutzung ist möglich.
Wenn die Symptome sich verschlimmern oder Symptome wie Fieber, Krämpfe oder Blut im Urin, schmerzhaftes Urinieren oder Harnsperre auftreten, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.
Es gibt keine relevante Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.
Vorsichtshinweis
Nicht anwenden bei (Kontraindikation):
- Überempfindlichkeit gegen den aktiven Wirkstoff oder Brennnesseln
- Erkrankungen, bei denen eine reduzierte Flüssigkeitszufuhr empfohlen wird (z. B. bei schweren Herz- oder Nierenerkrankungen)
Anwendung nicht empfohlen:
- In der Schwangerschaft und Stillzeit, da keine ausreichenden Daten vorliegen
- Brennnesselkraut ist nicht für die Anwendung bei akuter Arthritis vorgesehen, da dies ärztlichen Rat bedarf
Bei Tinkturen und Extrakten kann Alkohol (Ethanol) enthalten sein.
Bekannte Nebenwirkungen:
- Leichte Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Übelkeit, Erbrechen und Durchfall) und allergische Reaktionen (z. B. Juckreiz, Exantheme, Nesselsucht). Die Häufigkeit ist nicht bekannt.
Beim Auftreten von unerwünschten Wirkungen sollte ein Arzt oder eine qualifizierte medizinische Fachkraft konsultiert werden.
Quellennachweis
European Union herbal monograph über Urtica dioica L. und Urtica urens L., herba; Urtica dioica L.; Urtica urens L., folium und Urtica dioica L., Urtica urens L., deren Hybride oder ihre Mischungen, radix des Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) der European Medicines Agency (EMA)