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Beinwellwurzel

Beinwell (Symphytum officinale) Illustration
  • Lateinischer Name: Symphyti radix
  • Botanischer Name: Symphytum officinale L.
  • Verwendeter Pflanzenteil: getrocknete Wurzel (unterirdischer Pflanzenteil)
  • Enthaltene Inhaltsstoffe: Allantoin, Schleim-Polysaccharide, wechselnde Menge Pyrrolizidinalkaloide mit 1,2 ungesättigten Necingerüst und deren N-Oxide
  • Klassifizierung: Pflanzliche Zubereitungen gegen Gelenk- und Muskelschmerzen zur topischen Anwendung (ATC-Code: M02AP)
Beinwell (Symphytum officinale) Illustration

Traditionelle Anwendungen

ausschließlich auf der Grundlage langjähriger Verwendung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel

Beinwellwurzel zur Linderung von leichten Verstauchungen und Prellungen

Bewertung: 4.5 von 5.

Auf der Haut aufgetragen/äußere Anwendung (Kutane Anwendung)

  • Halbfeste Darreichungsformen (z.B. Salbe oder Creme): mit 10% Beinwellwurzel-Flüssigextrakt (DEV 2:1; Ethanol 65% vol.) eine dünne Schicht auftragen, 2-mal täglich

Nicht auf verletzte oder gereizte Haut auftragen. Kontakt mit den Augen oder Schleimhäuten vermeiden.

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 10 Tage andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Vorsichtshinweis

Nicht anwenden bei (Kontraindikation):

  • Überempfindlichkeit gegen den aktiven Wirkstoff

Anwendung nicht empfohlen:

  • Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren, da keine ausreichenden Daten vorliegen
  • In der Schwangerschaft und Stillzeit, da keine ausreichenden Daten vorliegen

Bei Tinkturen und Extrakten kann Alkohol (Ethanol) enthalten sein.

Beim Auftreten von unerwünschten Wirkungen sollte ein Arzt oder eine qualifizierte medizinische Fachkraft konsultiert werden.

Sicherheitsuntersuchungen:

Tierstudien deuten darauf hin, dass Pyrrolizidinalkaloide nach oraler Verabreichung hepatotoxisch sind. Mehrere Pyrrolizidinalkaloide und Pyrrolizidinalkaloidderivate haben in Zellkulturen nach metabolischer Aktivierung genotoxische Wirkungen gezeigt. Bei Ratten haben sich nach oraler Verabreichung entsprechend niedrige, wiederholte Dosen mehrerer Alkaloide als tumorauslösend erwiesen und in einigen Studien erwies sich eine Einzeldosis als krebserregend. Bei Ratten wurde nach oraler Verabreichung des Pyrrolizidinalkaloids Lasiocarpin in einer Dosis von 35 mg/kg während der Schwangerschaft eine fötale Hepatotoxizität beobachtet.
Bisher liegen nur rudimentäre Daten über die Absorption von PAs durch die Haut vor. Die PA-Menge innerhalb der Tagesdosis sollte für Erwachsene auf unter <0,35 μg/Tag begrenzt werden.

Quellennachweis

  • European Union herbal monograph über Symphytum officinale L., radix des Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA/HMPC/572846/2009)