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Ginkgoblätter

Ginkgo Illustration

Lateinischer Name: Ginkgo folium
Botanischer Name: Ginkgo biloba L.
Verwendeter Pflanzenteil: getrocknete Blätter

Ginkgo Illustartion

Gut belegte Anwendung

Ginkgo als pflanzliches Arzneimittel zur Verbesserung altersbedingter kognitiver Beeinträchtigungen und der Lebensqualität bei leichter Demenz

Bewertung: 4 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Ginkgo-Trockenextrakt (DEV 35-67:1, Extraktionslösungsmittel: Aceton 60% m/m): Einzeldosis: 120-240 mg; Tagesdosis: 240 mg

Die Behandlung sollte mindestens 8 Wochen dauern. Wenn nach 3 Monaten keine symptomatische Besserung eintritt oder sich die pathologischen Symptome verstärken, sollte der Arzt prüfen, ob eine Fortsetzung der Behandlung noch gerechtfertigt ist.

Für Kinder und Jugendliche gibt es keine relevante Anwendung.

Wirkungsweise

Der genaue Wirkmechanismus von Ginkgoblättern bei Demenz ist noch nicht vollständig erforscht; man geht jedoch davon aus, dass sie die Gehirnzellen entweder direkt oder indirekt vor Schädigungen schützen, indem sie den Blutfluss regulieren oder toxische Formen von Sauerstoffmolekülen (sogenannte freie Sauerstoffradikale) neutralisieren.
Pharmakologische Daten beim Menschen zeigen eine erhöhte EEG-Vigilanz bei geriatrischen Probanden, eine Verringerung der Blutviskosität und eine verbesserte zerebrale Durchblutung in bestimmten Bereichen bei gesunden Männern (60-70 Jahre) sowie eine Verringerung der Thrombozytenaggregation. Darüber hinaus wurden gefäßerweiternde Wirkungen auf die Unterarmgefäße nachgewiesen, die zu einem erhöhten regionalen Blutfluss führen.
Nach oraler Verabreichung (als Lösung) von 120 mg des Ginkgo-Extrakts wurde beim Menschen die mittlere absolute Bioverfügbarkeit für die Terpenlactone Ginkgolid A (80 %), Ginkgolid B (88 %) und Bilobalid (79 %) nachgewiesen. Die Plasmaspitzenkonzentrationen der Terpenlactone lagen bei Ginkgolid A im Bereich von 16-22 ng/ml, bei Ginkgolid B im Bereich von 8-10 ng/ml und bei Bilobalid im Bereich von 27-54 ng/ml, wenn es als Tablette verabreicht wurde. Die entsprechenden Halbwertszeiten von Ginkgolid A und B und Bilobalid betrugen 3 – 4, 4 – 6 bzw. 2 – 3 Stunden. Bei Verabreichung von 120 mg G. biloba-Extrakt als Lösung betrugen die Spitzenplasmakonzentrationen 25-33 ng/ml, 9-17 ng/ml und 19-35 ng/ml für Ginkgolid A, B und Bilobalid. Die entsprechende Halbwertszeit für Ginkgolid A betrug 5 Stunden, für Ginkgolid B 9-11 Stunden und für Bilobalid 3-4 Stunden.

Traditionelle Anwendungen

ausschließlich auf der Grundlage langjähriger Verwendung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel

Ginkgo zur Linderung eines Schweregefühls in den Beinen und eines Kältegefühls in Händen und Füßen aufgrund von leichten Durchblutungsstörungen

Erst anwenden nachdem schwerwiegende Erkrankungen von einem Arzt ausgeschlossen worden sind.

Bewertung: 4 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Pulverisierte Ginkgoblätter: Einzeldosis: 250-360 mg; Tagesdosis: 750 mg

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden, da Ödeme andere Ursachen haben können.

Vorsichtshinweis

Ginkgo-haltige Präparate können die Blutungsneigung erhöhen, das Arzneimittel sollte 3 bis 4 Tage vor einer Operation vorsichtshalber abgesetzt werden.

Nicht anwenden bei (Kontraindikation):

  • Überempfindlichkeit gegen den aktiven Wirkstoff
  • Ginkgo-Trockenextrakte in der Schwangerschaft, da G. biloba-Extrakte die Fähigkeit der Blutplättchen zur Verklumpung beeinträchtigen können und die Blutungsneigung erhöht sein kann.

Anwendung nicht empfohlen:

  • Bei Patienten mit Epilepsie kann das Auftreten weiterer Anfälle – begünstigt durch die Einnahme von Ginkgo-Präparaten – nicht ausgeschlossen werden.
  • Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren, da keine ausreichenden Daten vorliegen
  • In der Schwangerschaft und Stillzeit, da keine ausreichenden Daten vorliegen

Wechelwirkungen mit anderen Medikamenten (Interaktion):

  • Ginkgoblätter können die Wirkung von blutgerinnungshemmende Mittel wie Cumarinderivate verstärken.
  • Bei Patienten mit krankhaft erhöhter Blutungsneigung (hämorrhagische Diathese) und gleichzeitiger gerinnungshemmender und thrombozytenaggregationshemmender Behandlung sollte Ginkgo-Trockenextrakt nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden. Bei gleichzeitiger Einnahme von Ginkgo-Trockenextrakt mit blutgerinnungshemmenden Mitteln (z. B. Phenprocoumon und Warfarin) oder Thrombozytenaggregationshemmern (z. B. Clopidogrel, Acetylsalicylsäure und andere nicht-steroidale Antirheumatika) kann deren Wirkung beeinträchtigt werden.
  • Die verfügbaren Studien mit Warfarin deuten nicht darauf hin, dass es eine Wechselwirkung zwischen Warfarin und G. biloba-Produkten gibt, aber eine angemessene Überwachung wird empfohlen, wenn mit der Einnahme von G. biloba begonnen wird, wenn die Dosis geändert wird, wenn die Einnahme von G. biloba beendet wird oder wenn das Produkt gewechselt wird.
  • Eine Interaktionsstudie mit Talinolol deutet darauf hin, dass G. biloba das P-Glykoprotein auf intestinaler Ebene hemmen kann. Dies kann zu einer erhöhten Exposition von Arzneimitteln führen, die im Darm stark von P-Glykoprotein beeinflusst werden, wie z. B. Dabigatranetexilat. Bei der Kombination von G. biloba und Dabigatran ist Vorsicht geboten.
  • Eine Interaktionsstudie hat gezeigt, dass die Cmax von Nifedipin durch G. biloba erhöht werden kann. Bei einigen Personen wurden Erhöhungen um bis zu 100 % beobachtet, die zu Schwindelgefühl und verstärkten Hitzewallungen führten.
  • Die gleichzeitige Anwendung von G. biloba-Präparaten und Efavirenz wird nicht empfohlen; die Plasmakonzentrationen von Efavirenz können aufgrund der Induktion von CYP3A4

Bekannte Nebenwirkungen:

Störungen des Blut- und Lymphsystems:

  • Blutungen in einzelnen Organen (Augen-, Nasen-, Gehirn- und Magen-Darm-Blutungen). Die Häufigkeit ist nicht bekannt.

Störungen des Nervensystems:

  • Sehr häufig: Kopfschmerzen
  • Häufig: Schwindelgefühl

Magen-Darm-Beschwerden:

  • Häufig: Durchfall, Unterleibsschmerzen, Übelkeit, Erbrechen

Störungen des Immunsystems:

  • Überempfindlichkeitsreaktionen (allergischer Schock) können auftreten. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes:

  • Allergische Hautreaktionen (Erytheme, Ödeme, Juckreiz und Hautausschlag). Die Häufigkeit ist nicht bekannt.

Beim Auftreten unerwünschter Wirkungen sollte ein Arzt oder anderes qualifiziertes medizinisches Fachpersonal konsultiert werden.

Sicherheitsuntersuchungen

Die chronische Toxizität wurde oral über 6 Monate an Ratten und Hunden mit Tagesdosen von 20 und 100 mg/kg KG (entsprechend einem Sicherheitsfaktor von bis zu 3,3 bei Ratten und 11,6 bei Hunden) sowie mit inkrementellen Dosen von 300, 400 und 500 mg/kg KG (Ratte) bzw. 300 und 400 mg/kg KG (Hund) (entsprechend einem Sicherheitsfaktor von bis zu 16,8 bei Ratten und 46,3 bei Hunden) geprüft. Die Ergebnisse zeigten nur für Hunde eine geringe Toxizität in der höchsten Dosierungsgruppe.

Über die Reproduktionstoxizität des Trockenextrakts von Ginkgo biloba liegen nur begrenzte Informationen vor. Die veröffentlichten Daten sind widersprüchlich. Während eine ältere Studie an Ratten und Kaninchen und eine neuere Studie an Mäusen keine teratogenen, embryotoxischen oder schädlichen Auswirkungen auf die Fortpflanzung ergab, zeigte eine andere Studie an Mäusen Auswirkungen auf Fortpflanzungsparameter wie Fruchtbarkeit und Fortpflanzungsleistung und löste vaginale Blutungen aus. Auch Tests mit nicht spezifizierten oder leicht abweichenden Ginkgo-Extrakten wiesen auf Auswirkungen auf die fötale Entwicklung hin (mit und ohne maternale Toxizität) oder verursachten subkutane Blutungen, Hypopigmentierung, Wachstumshemmung und Anophthalmus bei Hühnerembryonen. Angemessene Tests zur Reproduktionstoxizität liegen nicht vor.

Untersuchungen zur Genotoxizität und Karzinogenität liegen für den Ginkgo biloba-Trockenextrakt nicht vor.
Ein Extrakt, der dem für die Monographie relevanten Extrakt ähnlich ist, wurde in einer Reihe von Studien auf Genotoxizität und Karzinogenität getestet. Er war positiv für Genmutationen in Bakterien. Ein Mikronukleustest an peripheren Mäuse-Erythrozyten ergab bei männlichen Tieren ein negatives und bei weiblichen Tieren ein zweideutiges Ergebnis.
Die in einer Karzinogenitätsstudie an Ratten festgestellten Schilddrüsentumore und die in einer Karzinogenitätsstudie an Mäusen festgestellten hepatozellulären Karzinome werden als nagerspezifische, nicht gentoxische Reaktionen angesehen, die (bei langfristiger Behandlung) mit hohen Dosen von Leberenzyminduktoren einhergehen. Diese Tumorarten werden als nicht relevant für den Menschen angesehen. Der Extrakt löste bei Mäusen bis zu 2000 mg/kg keine messbaren genotoxischen Wirkungen aus.

Quellennachweis

European Union herbal monograph über Ginkgo biloba L., folium des Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) der European Medicines Agency (EMA)

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Rosskastanie

Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) Illustration

Botanischer Name: Aesculus hippocastanum L.

Deutsche Bezeichnung: Rosskastaniensamen
Lateinischer Name: Hippocastani semen
Verwendeter Pflanzenteil: Samen

Deutsche Bezeichnung: Rosskastanienrinde
Lateinischer Name: Hippocastani cortex
Verwendeter Pflanzenteil: getrocknete Rinde

Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) Illustration

Gut belegte Anwendung

Rosskastaniensamen als pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung der chronischen Veneninsuffizienz, gekennzeichnet durch geschwollene Beine, Krampfadern, Schweregefühl, Schmerzen, Müdigkeit, Juckreiz, Spannungsgefühl und Wadenkrämpfe.

Bewertung: 4 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Standardisierte Trockenextrakte aus Rosskastaniensamen (Extraktionslösungsmittel Ethanol 40-80% vol., standardisiert auf einen Gehalt von 6,5-10% Triterpenglykoside, berechnet als Protoaescigenin): entsprechend einem Gehalt von 21 mg Triterpenglykosiden, berechnet als Protoaescigenin, 2-mal täglich.

Es können mindestens 4 Wochen der Behandlung erforderlich sein bevor eine positive Wirkung beobachtet wird. Eine Langzeitanwendung ist in Absprache mit einem Arztes möglich. Wenn sich die Symptome verschlimmern oder wenn während der Anwendung Anzeichen einer Hautinfektion, Entzündungen der Haut, Thrombophlebitis oder Verhärtungen der Unterhaut, starken Schmerzen, Geschwüren, plötzlicher Schwellung eines oder beider Beine, Herz- oder Niereninsuffizienz auftreten, sollte ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden.

Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen. Es gibt keine relevante Indikation bei Kindern unter 12 Jahren.

Wirkungsweise

Der genaue Wirkmechanismus ist nicht bekannt, aber präklinische und klinische pharmakologische Studien deuten darauf hin, dass eine Wirkung auf den Venentonus und die kapillare Filtrationsrate beteiligt ist.
Auf der Grundlage einer systematischen Überprüfung (Meta-Analyse) von 17 klinischen Studien kann der Schluss gezogen werden, dass Rosskastaniensamenextrakt im Vergleich zu Placebo die Symptome der chronischen Veneninsuffizienz wie Ödeme, Schmerzen und Juckreiz deutlich reduziert.

Traditionelle Anwendungen

ausschließlich auf der Grundlage langjähriger Verwendung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel

Rosskastanie zur Linderung von Unbehagen und Schweregefühl in den Beinen, die auf leichte venöse Durchblutungsstörungen zurückzuführen sind.

Bewertung: 4 von 5.

Auf der Haut aufgetragen/äußere Anwendung (Kutane Anwendung)

  • In halbfesten Darreichungsformen (z.B. Salbe, Gel, Creme) mit Rosskastaniensamen-Trocken- oder Rosskastaniensamen-Flüssigextrakten; 1- bis 3-mal täglich eine dünne Schicht auf die betroffene Stelle auftragen
    Sollte nicht auf verletzter Haut, in der Nähe der Augen oder auf Schleimhäuten angewendet werden.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Pulverisierte Rosskastanierinde: 275 mg, 3- bis 6-mal täglich
  • weitere Anwendungsformen: Rosskastaniensamen-Flüssigextrakte oder Rosskastaniensamen-Trockenextrakt

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern, sich verschlimmern oder wenn Entzündungen der Haut, Thrombophlebitis, Varikose oder subkutane Verhärtungen, Geschwüre, plötzliche Schwellung eines oder beider Beine, Herz- oder Niereninsuffizienz auftreten, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen und aufgrund von Bedenken, die einen ärztlichen Rat erfordern. Es gibt keine relevante Indikation bei Kindern unter Alter von 12 Jahren.

Rosskastaniensamen zur Linderung von Anzeichen von Prellungen, wie lokale Ödeme und Hämatome

Bewertung: 4 von 5.

Auf der Haut aufgetragen/äußere Anwendung (Kutane Anwendung)

  • In halbfesten Darreichungsformen (z.B. Salbe, Gel, Creme) mit Rosskastaniensamen-Trocken- oder Rosskastaniensamen-Flüssigextrakt: 1- bis 3-mal täglich eine dünne Schicht auf die betroffene Stelle auftragen.
    Sollte nicht auf verletzter Haut, in der Nähe der Augen oder auf Schleimhäuten angewendet werden

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 5 Tage andauern, sich verschlimmern oder Anzeichen von Hautinfektionen auftreten, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren ist nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen.

Rosskastanienrinde zur Linderung von Juckreiz und Brennen im Zusammenhang mit Hämorrhoiden

Nur Anwenden nachdem ernsthafte Erkrankungen durch einen Arzt ausgeschlossen wurden.

Bewertung: 3.5 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Pulverisierte Rosskastanienrinde: 275 mg, 3- bis 6-mal täglich

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern, sich verschlimmern oder wenn rektale Blutungen auftreten, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen.

Vorsichtshinweis

Nicht anwenden bei (Kontraindikation):

  • Überempfindlichkeit gegen den aktiven Wirkstoff

Anwendung nicht empfohlen:

  • In der Schwangerschaft und Stillzeit, da keine ausreichenden Daten vorliegen

Bekannte Nebenwirkungen:

  • Bei oraler Einnahme von Präparaten der Rosskastaniensamen: Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Schwindel, Juckreiz und allergische Reaktionen. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.
  • Bei kutaner Anwendung von Präparaten der Rosskastaniensamen: Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut wie Juckreiz und Erytheme. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.

Beim Auftreten von unerwünschten Wirkungen sollte ein Arzt oder eine qualifizierte medizinische Fachkraft konsultiert werden.

Sicherheitsuntersuchungen:

Die verfügbaren präklinischen Daten weisen auf eine geringe Toxizität nach oraler Verabreichung von Präparaten der Rosskastaniensamen hin.

Quellennachweis

European Union herbal monograph über Aesculus hippocastanum L., semen und Aesculus hippocastanum L., cortex des Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) der European Medicines Agency (EMA)

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Mäusedornwurzelstock

Mäusedron (Ruscus aculeatus) Illustration

Lateinischer Name: Rusci rhizoma
Botanischer Name: Ruscus aculeatus L.
Verwendeter Pflanzenteil: getrocknete Wurzel und unterirdischer Pflanzenteil

Mäusedron (Ruscus aculeatus) Illustration

Traditionelle Anwendungen

ausschließlich auf der Grundlage langjähriger Verwendung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel

Mäusedorn zur Linderung von Unbehagen und Schweregefühl in den Beinen bei leichten venösen Durchblutungsstörungen

Bewertung: 4 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Pulverisierter Mäusedornwurzelstock: Einzeldosis: 350 mg, 3-mal täglich
  • weitere Anwendungsformen: Mäusedornwurzelstock-Trockenextrakte

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern, sich verschlimmern oder wenn Entzündungen der Haut oder Verhärtungen der Unterhaut, Geschwüre, plötzliche Schwellung eines oder beider Beine, Herz- oder Niereninsuffizienz auftreten, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Mäusedorn zur Linderung von Juckreiz und Brennen im Zusammenhang mit Hämorrhoiden

Nur Anwenden nachdem ernsthafte Erkrankungen von einem Arzt ausgeschlossen wurden!

Bewertung: 3.5 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Pulverisierter Mäusedornwurzelstock: Einzeldosis: 350 mg, 3-mal täglich
  • weitere Anwendungsformen: Mäusedornwurzelstock-Trockenextrakte

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern, sich verschlimmern oder wenn rektale Blutungen auftreten, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Vorsichtshinweis

Nicht anwenden bei (Kontraindikation):

  • Überempfindlichkeit gegen den aktiven Wirkstoff

Anwendung nicht empfohlen:

  • Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren, da keine ausreichenden Daten vorliegen
  • In der Schwangerschaft und Stillzeit, da keine ausreichenden Daten vorliegen

Bei Tinkturen und Extrakten kann Alkohol (Ethanol) enthalten sein.

Beim Auftreten von unerwünschten Wirkungen sollte ein Arzt oder eine qualifizierte medizinische Fachkraft konsultiert werden.

Quellennachweis

European Union herbal monograph über Ruscus aculeatus L., rhizoma des Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) der European Medicines Agency (EMA)

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Steinkleekraut

Steinklee (Melilotus officinalis) Illustration

Lateinischer Name: Meliloti herba
Botanischer Name: Melilotus officinalis (L.) Lam.
Verwendeter Pflanzenteil: zur Blütezeit geerntetes, getrocknetes Kraut

Steinklee (Melilotus officinalis) Illustration

Traditionelle Anwendungen

ausschließlich auf der Grundlage langjähriger Verwendung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel

Steinkleekraut zur Linderung von Unbehagen und Schweregefühl in den Beinen im Zusammenhang mit leichten venösen Durchblutungsstörungen

Bewertung: 4 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Kräutertee: 1,0-1,2 g des zerkleinerte Steinkleekrauts in kochendem Wasser als Aufguss; 2-mal täglich
  • Pulverisiertes Steinkleekraut: 250 mg 3-mal täglich

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern, sich verschlimmern oder wenn die Symptome einer akuten Thrombose oder Verhärtung unter der Haut, plötzliche Schwellung eines oder beider Beine, Herz- oder Niereninsuffizienz auftreten, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Steinkleekraut für die Behandlung von leichten Hautentzündungen

Bewertung: 3.5 von 5.

Auf der Haut aufgetragen/äußere Anwendung (Kutane Anwendung)

  • Steinkleekraut-Flüssigextrakt als Pflaster, auf die betroffene Hautstelle

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 1 Woche andauern, sich verschlimmern oder wenn sich die Symptome der Hautentzündung verschlimmern oder Anzeichen von Hautinfektionen auftreten, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Vorsichtshinweis

Nicht anwenden bei (Kontraindikation):

  • Überempfindlichkeit gegen den aktiven Wirkstoff

Anwendung nicht empfohlen:

  • Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren, da keine ausreichenden Daten vorliegen
  • In der Schwangerschaft und Stillzeit, da keine ausreichenden Daten vorliegen

Bei Extrakten kann Alkohol (Ethanol) enthalten sein.

Bekannte Nebenwirkungen:

  • Bei oraler Einnahme Magen-Darm-Beschwerden. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.
  • Bei der kutanen Anwendung allergische Reaktionen. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.

Beim Auftreten von unerwünschten Wirkungen sollte ein Arzt oder eine qualifizierte medizinische Fachkraft konsultiert werden.

Quellennachweis

European Union herbal monograph über Melilotus officinalis (L.) Lam., herba des Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) der European Medicines Agency (EMA)