Botanischer Name: Juniperus communis L.
Deutscher Name: Wacholderbeeren
Lateinischer Name: Juniperi pseudo-fructus (galbulus)
Verwendeter Pflanzenteil: getrocknete reife, nicht vergorene Beerenzapfen
Deutscher Name: Wacholderöl
Lateinischer Name: Juniperi aetheroleum
Verwendeter Pflanzenteil: Ätherisches Öl, aus Wasserdampfdestillation aus den reifen, nicht vergorenen Beerenzapfen
Traditionelle Anwendungen
ausschließlich auf der Grundlage langjähriger Verwendung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel
Wacholder bei leichten Harnwegsbeschwerden, zur Erhöhung der Urinmenge, um eine Durchspülung der Harnwege zu erreichen
Zum Schlucken (Orale Einnahme)
- Kräutertee: 2,0-2,5 g zerkleinerten Wacholderbeeren in 150 ml kochendem Wasser als Aufguss, 1- bis 3-mal täglich; Tagesdosis: 2,5-6 g
- Wacholderbeeren-Tinktur (Verhältnis 1:5; Ethanol 45% vol.): 1-2 ml; 3-mal täglich
- Ätherisches Öl: 60-100 mg Wacholderöl, in 1-3 Dosen aufgeteilt
- weitere Anwendungsformen: Wacholder-Flüssigextrakt, Wacholder-Dickextrakt
Um eine Erhöhung der Urinmenge zu gewährleisten, ist während der Anwendung eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr erforderlich.
Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern, sich verschlimmern oder wenn Beschwerden oder Symptome wie Fieber, schmerzhaftes Wasserlassen, Krämpfe oder Blut im Urin auftreten, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.
Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen.
Wacholder zur Linderung von Verdauungsstörungen wie Dyspepsie und Blähungen.
Zum Schlucken (Orale Einnahme)
- Kräutertee: 2,0-2,5 g zerkleinerte Wacholderbeeren in 150 ml kochendem Wasser als Aufguss, 1- bis 4-mal täglich
- Ätherisches Öl: 60-100 mg Wacholderöl, in 1-3 Dosen aufgeteilt
Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.
Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen.
Wacholderöl zur Linderung von leichten Muskel- und Gelenkschmerzen
Auf der Haut aufgetragen/äußere Anwendung (Kutane Anwendung)
- Badezusatz: 1-1,5 g Wacholderöl im Vollbad (10-20 Minuten bei 35-38°C); 3- bis 4-mal wöchentlich
Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.
In Fällen von Bluthochdruck ist ein Vollbad nur mit Vorsicht anzuwenden.
Die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen.
Vorsichtshinweis
Nicht anwenden bei (Kontraindikation):
- Überempfindlichkeit gegen den aktiven Wirkstoff
- Orale Einnahme: bei schweren Nierenerkrankungen einschließlich infektiöser interstitieller Nephritis, Pyelitis und Pyelonephritis.
- Orale Einnahme: bei Erkrankungen, bei denen eine reduzierte Flüssigkeitszufuhr empfohlen wird (z. B. bei schweren Herzerkrankungen)
Anwendung nicht empfohlen:
- In der Schwangerschaft und Stillzeit, da keine ausreichenden Daten vorliegen
- Orale Einnahme bei Ödemen, aufgrund einer eingeschränkten Herz- und Nierenfunktion
Es gibt begrenzte Hinweise aus nicht-klinischen Studien, dass Wacholder den Blutzuckerspiegel bei Diabetes beeinflussen kann.
Bekannte Nebenwirkungen:
- Allergische Hautreaktionen. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.
Anzeichen einer Überdosierung:
- Bei längerer oraler Einnahme und Überdosierung des ätherischen Öls riecht der Urin nach Veilchen.
- Es kann zu Nierenreizung und Nierenschmerzen, starker Harnausscheidung, Albuminurie, Hämaturie, purpurnem Urin, Magen-Darm-Beschwerden, erhöhtem Herzschlag und Blutdruck kommen.
- Selten treten Symptome einer zentralen Stimulation wie Krämpfe sowie menstruelle Zwischenblutungen (Metrorrhagie) und Schwangerschaftsabbrüche auf.
Beim Auftreten von unerwünschten Wirkungen sollte ein Arzt oder eine qualifizierte medizinische Fachkraft konsultiert werden.
Quellennachweis
European Union herbal monograph über Juniperus communis L., galbulus (pseudo-fructus) und Juniperus communis L., aetheroleum des Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA/HMPC/241320/2021 & EMA/HMPC/12402/2010)