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Rosskastanie

Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) Illustration

Botanischer Name: Aesculus hippocastanum L.

Deutsche Bezeichnung: Rosskastaniensamen
Lateinischer Name: Hippocastani semen
Verwendeter Pflanzenteil: Samen

Deutsche Bezeichnung: Rosskastanienrinde
Lateinischer Name: Hippocastani cortex
Verwendeter Pflanzenteil: getrocknete Rinde

Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) Illustration

Gut belegte Anwendung

Rosskastaniensamen als pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung der chronischen Veneninsuffizienz, gekennzeichnet durch geschwollene Beine, Krampfadern, Schweregefühl, Schmerzen, Müdigkeit, Juckreiz, Spannungsgefühl und Wadenkrämpfe.

Bewertung: 4 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Standardisierte Trockenextrakte aus Rosskastaniensamen (Extraktionslösungsmittel Ethanol 40-80% vol., standardisiert auf einen Gehalt von 6,5-10% Triterpenglykoside, berechnet als Protoaescigenin): entsprechend einem Gehalt von 21 mg Triterpenglykosiden, berechnet als Protoaescigenin, 2-mal täglich.

Es können mindestens 4 Wochen der Behandlung erforderlich sein bevor eine positive Wirkung beobachtet wird. Eine Langzeitanwendung ist in Absprache mit einem Arztes möglich. Wenn sich die Symptome verschlimmern oder wenn während der Anwendung Anzeichen einer Hautinfektion, Entzündungen der Haut, Thrombophlebitis oder Verhärtungen der Unterhaut, starken Schmerzen, Geschwüren, plötzlicher Schwellung eines oder beider Beine, Herz- oder Niereninsuffizienz auftreten, sollte ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden.

Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen. Es gibt keine relevante Indikation bei Kindern unter 12 Jahren.

Wirkungsweise

Der genaue Wirkmechanismus ist nicht bekannt, aber präklinische und klinische pharmakologische Studien deuten darauf hin, dass eine Wirkung auf den Venentonus und die kapillare Filtrationsrate beteiligt ist.
Auf der Grundlage einer systematischen Überprüfung (Meta-Analyse) von 17 klinischen Studien kann der Schluss gezogen werden, dass Rosskastaniensamenextrakt im Vergleich zu Placebo die Symptome der chronischen Veneninsuffizienz wie Ödeme, Schmerzen und Juckreiz deutlich reduziert.

Traditionelle Anwendungen

ausschließlich auf der Grundlage langjähriger Verwendung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel

Rosskastanie zur Linderung von Unbehagen und Schweregefühl in den Beinen, die auf leichte venöse Durchblutungsstörungen zurückzuführen sind.

Bewertung: 4 von 5.

Auf der Haut aufgetragen/äußere Anwendung (Kutane Anwendung)

  • In halbfesten Darreichungsformen (z.B. Salbe, Gel, Creme) mit Rosskastaniensamen-Trocken- oder Rosskastaniensamen-Flüssigextrakten; 1- bis 3-mal täglich eine dünne Schicht auf die betroffene Stelle auftragen
    Sollte nicht auf verletzter Haut, in der Nähe der Augen oder auf Schleimhäuten angewendet werden.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Pulverisierte Rosskastanierinde: 550 mg, 2- bis 3-mal täglich
  • weitere Anwendungsformen: Rosskastaniensamen-Flüssigextrakte oder -Trockenextrakt, Rosskastanierinden-Trockenextrakt

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern, sich verschlimmern oder wenn Entzündungen der Haut, Thrombophlebitis, Varikose oder subkutane Verhärtungen, Geschwüre, plötzliche Schwellung eines oder beider Beine, Herz- oder Niereninsuffizienz auftreten, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen und aufgrund von Bedenken, die einen ärztlichen Rat erfordern. Es gibt keine relevante Indikation bei Kindern unter Alter von 12 Jahren.

Rosskastaniensamen zur Linderung von Anzeichen von Prellungen, wie lokale Ödeme und Hämatome

Bewertung: 4 von 5.

Auf der Haut aufgetragen/äußere Anwendung (Kutane Anwendung)

  • In halbfesten Darreichungsformen (z.B. Salbe, Gel, Creme) mit Rosskastaniensamen-Trocken- oder Rosskastaniensamen-Flüssigextrakt: 1- bis 3-mal täglich eine dünne Schicht auf die betroffene Stelle auftragen.
    Sollte nicht auf verletzter Haut, in der Nähe der Augen oder auf Schleimhäuten angewendet werden

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 5 Tage andauern, sich verschlimmern oder Anzeichen von Hautinfektionen auftreten, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren ist nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen.

Rosskastanienrinde zur Linderung von Juckreiz und Brennen im Zusammenhang mit Hämorrhoiden

Nur Anwenden nachdem ernsthafte Erkrankungen durch einen Arzt ausgeschlossen wurden.

Bewertung: 3.5 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Pulverisierte Rosskastanienrinde: 550 mg, 2- bis 3-mal täglich
  • Weitere Anwendungsformen: Rosskastanienrinden-Trockenextrakt

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern, sich verschlimmern oder wenn rektale Blutungen auftreten, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen.

Vorsichtshinweis

Nicht anwenden bei (Kontraindikation):

  • Überempfindlichkeit gegen den aktiven Wirkstoff

Anwendung nicht empfohlen:

  • In der Schwangerschaft und Stillzeit, da keine ausreichenden Daten vorliegen

Bekannte Nebenwirkungen:

  • Bei oraler Einnahme von Präparaten der Rosskastaniensamen: Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Schwindel, Juckreiz und allergische Reaktionen. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.
  • Bei kutaner Anwendung von Präparaten der Rosskastaniensamen: Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut wie Juckreiz und Erytheme. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.

Beim Auftreten von unerwünschten Wirkungen sollte ein Arzt oder eine qualifizierte medizinische Fachkraft konsultiert werden.

Sicherheitsuntersuchungen:

Die verfügbaren präklinischen Daten weisen auf eine geringe Toxizität nach oraler Verabreichung von Präparaten der Rosskastaniensamen hin.

Quellennachweis

European Union herbal monograph über Aesculus hippocastanum L., semen und Aesculus hippocastanum L., cortex des Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA/HMPC/638242/2018 & EMA/HMPC/596130/2022)