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Knoblauchzwiebel

Knoblauch (Allium sativum) Illustration
  • Lateinischer Name: Allii sativi bulbus
  • Botanischer Name: Allium sativum L.
  • Verwendeter Pflanzenteil: frischen oder schonend getrocknete Sprosszwiebeln (Knolle), zusammengesetzt aus einer Hauptzwiebel und mehreren Nebenzwiebeln (Knoblauchzehen)
  • Enthaltene Inhaltsstoffe: Alliin und dessen Abbauprodukte
  • Klassifizierung: Pflanzliche Mittel, die den Lipidstoffwechsel beeinflussen (ATC-Code: C10AP)
Knoblauch (Allium sativum) Illustration

Traditionelle Anwendungen

ausschließlich auf der Grundlage langjähriger Verwendung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel

Knoblauch zur Vorbeugung altersbedingter Gefäßveränderung (Atherosklerose) und zur Unterstützung diätetischer Maßnahmen Erhöhung der Blutfettwerte (Cholesterin)

Bewertung: 3.5 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Pulverisierte Knoblauchzwiebel: Einzeldosis: 300 mg bis 750 mg; Tagesdosis: 900-1380 mg aufgeteilt in 3 bis 5 Portionen.
  • frische Knoblauchzwiebeln täglich 4g zerkleinerter Knoblauch bzw. entsprechende Zubereitungen
  • weitere Anwendungsformen: Flüssigextrakt aus frischem Knoblauch

Keine Beschränkung der Dauer der Nutzung.

Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen.

Knoblauch zur Linderung von Erkältungssymptomen

Bewertung: 4 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Als Knoblauch-Trockenextrakt

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 1 Woche andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen.

Wirkungsweise

gegen Bakterien (antibakteriell), gegen Pilzerkrankungen (antimykotisch), Blutfettwerte senkend (lipidsenkend), Hemmung der Verklumpung von Blutplättchen (Thrombozytenaggregation), Verlängerung der Blutungs- und Gerinnungszeit, Steigerung der Blutgerinnsel auflösenden (fibrinolytischen) Aktivität

Vorsichtshinweis

Der Verzehr von Knoblauch sollte 7 Tage vor der Operation wegen des Risikos von Nachblutungen vermieden werden.

Nicht anwenden bei (Kontraindikation):

  • Überempfindlichkeit gegen den aktiven Wirkstoff
  • Saquinavir/Ritonavir-Therapie, wegen des Risikos einer Abnahme der Plasmakonzentration, des Ausbleibens einer virologischen Reaktion und einer möglichen Resistenz gegen einen oder mehrere Bestandteile des antiretroviralen Regimes

Anwendung nicht empfohlen:

  • In der Schwangerschaft und Stillzeit, da keine ausreichenden Daten vorliegen

Bei Tinkturen und Extrakten kann Alkohol (Ethanol) enthalten sein.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten (Interaktion):

  • Knoblauchpräparate sollten bei Patienten, die eine orale Antikoagulationstherapie und/oder Thrombozytenaggregationshemmer einnehmen, mit Vorsicht angewendet werden, da sie die Blutungszeiten verlängern können.

Bekannte Nebenwirkungen:

  • Übel riechendem Atem, Haut oder Körpergeruch
  • Selten: Magen-Darmbeschwerden wie Unterleibsschmerzen, Blähungen, Völlegefühl, Appetitlosigkeit,
  • Allergischen Reaktionen wie Kontaktdermatitis, Bindehautentzündung, Schnupfen oder Bronchospasmen, Kopfschmerzen, Schweißausbrüchen und Blutungen. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.

Beim Auftreten von unerwünschten Wirkungen sollte ein Arzt oder eine qualifizierte medizinische Fachkraft konsultiert werden.

Sicherheitsuntersuchungen:

Hodentoxizität (z. B. Beeinträchtigung der Spermatogenese) wurde bei Ratten festgestellt, die 30 Tage lang mit rohem Knoblauch behandelt wurden und bei Ratten, die 70 Tage lang mit 50 mg Knoblauchpulver behandelt wurden. Gleichzeitig tritt ein Rückgang des Testosterons auf; ein NOAEL-Wert wurde für das Knoblauchpulver nicht ermittelt. Diese Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit männlicher Ratten wurden bei einer Dosis beobachtet, die etwa doppelt so hoch war wie die maximale Tagesdosis beim Menschen.

Quellennachweis

  • European Union herbal monograph über Allium sativum L., bulbus des Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA/HMPC/7685/2013)
  • Monographie ASK-Nr. 04792 der Kommission E (Phytotherapie) des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Bundesanzeiger Nr. 122 vom 6.07.1988