Beschreibung
Flohsamen – Pflanzliches Arzneimittel
In unabhängig getesteter Arzneimittelqualität nach den Vorgaben des Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.)
Anwendungsgebiete
Pflanzliches Quellmittel zur Stuhlregulierung
Flohsamen bei chronischer Verstopfung und bei Erkrankungen, bei denen eine erleichterte Darmentleerung mit weichem Stuhl erwünscht ist, z.B. bei schmerzhafter Stuhlentleerung nach operativen Eingriffen im Enddarmbereich, bei Einrissen der Analschleimhaut (Analfissuren) oder Hämorriden
Dosierung
- Tagesdosis für Jugendliche und Erwachsene ab 12 Jahre: 25 bis 40g Flohsamen, aufgeteilt auf 3 Einzeldosen
- Tagesdosis für Kinder von 6 bis 12 Jahre: 12 bis 25g Flohsamen, aufgeteilt auf 3 Einzeldosen
- Zubereitung Suspension: Flohsamen müssen mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden, mindestens 30ml Wasser oder vergleichbaren wässerigen Flüssigkeiten pro 1g Flohsamen
Die Flohsamen werden zunächst mit der Flüssigkeit vermischt und dann nach Vorquellen mit Wasser (1 bis 2 Gläser) eingenommen.
Auf zusätzlich ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist zu achten.
Die Einnahme sollte über den Tag verteilt und nicht direkt vor dem Schlafgehen erfolgen.
Es sollte ein Abstand von 0,5 bis 1 Stunden zur Einnahmen von anderen Arzneimitteln eingehalten werden.
Die Wirkung tritt nach 12 bis 24 Stunden ein.
Bei anhaltender Verstopfung von mehr als 3 Tagen, Auftreten von Bauchschmerzen oder anderer Stuhlunregelmäßigkeiten ist die Einnahme zu beenden und eine ärztliche Abklärung erforderlich.
Nicht anwenden bei (Gegenanzeige)
- Überempfindlichkeit gegenüber Flohsamen
- plötzliche Veränderung der Stuhlgewohnheiten, die länger als 2 Wochen andauern
- nicht abgeklärte rektale Blutungen
- Einnahme eines anderen Abführmittels ohne erfolgte Stuhlentleerung
- krankhafte Verengung im Magen-Darm-Bereich, drohender oder bestehender Darmverschluss, Darmlähmung oder abnorme Weitstellung des Dickdarm (Megakolon)
- Erkrankungen der Speiseröhre und des Mageneingangs
- Schluckbeschwerden oder sonstige Beschwerden im Rachen-Hals-Bereich
Vorsichtsmaßnahmen
- Bei Übermäßiger Stuhlverhärtung (Kotsteine, Kotstau) und Beschwerden, wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, soll die Einnahme nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt erfolgen, da diese Beschwerden Zeichen für einen drohenden oder bereits bestehenden Darmverschluss sein können
- Die Einnahme zusammen mit Arzneimitteln, die die Darmbeweglichkeit hemmen, wie z.B. Opioide, sollten nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, um die Gefahr eines Darmverschlusses zu reduzieren
- Die Einnahme muss mit reichlich Flüssigkeit (mindestens 30ml Wasser oder vergleichbare wässerige Flüssigkeiten pro 1g Flohsamen) erfolgen, da Flohsamen sonst aufquellen und den Rachenraum oder die Speiseröhre verschließen und so zur Erstickung führen könnten. Darmverschluss kann infolge unzureichender Flüssigkeitszufuhr auftreten. Bei Auftreten von Brustschmerzen, Erbrechen sowie Beschwerden beim Schlucken oder Atmen ist sofort ein Arzt aufzusuchen.
- Die Anwendung bei geschwächten und älteren Patienten sowie bei Kindern sollte angemessen überwacht werden
- Kinder: Aufgrund unzureichender Daten wird die Anwendung bei Kindern unter 6 Jahren nicht empfohlen. Wenn eine Ernährungsumstellung bei Kindern keinen Erfolg zeigt, sollten abführend wirkenden Quellstoffen wie Flohsamen der Vorzug gegenüber anderen Abführmittel gegeben werden.
- Schwangerschaft und Stillzeit: Die Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit kann in Erwägung gezogen werden, falls es notwendig und eine Ernährungsumstellung nicht erfolgreich ist. Abführend wirkende Quellmittel sollten eingesetzt werden, bevor andere Abführmittel eingesetzt werden.
Wechselwirkungen
- Die Aufnahme von gleichzeitig eingenommen Arzneimitteln wie Mineralien, Vitaminen (Vitamin B12), Herzglykosiden, Cumarinabkömmlingen, Carbamazepin oder Lithium kann verzögert werden. Daher sollten zwischen der Einnahme von Flohsamen und anderen Arzneimittel immer ein zeitlicher Abstand von 0,5 bis 1 Stunde eingehalten werden.
- Das gleichzeitige Einnehmen von Flohsamen und Schilddrüsenhormonen bedarf der ärztlichen Überwachung, da die Dosis der Schilddrüsenhormone eventuell angepasst werden muss.
- Diabetiker sollten Flohsamen nur unter ärztlicher Überwachung einnehmen, da eine Anpassung der antidiabetischen Behandlung erforderlich sein kann.
Nebenwirkungen
- Es können Blähungen und Völlegefühl auftreten, die aber im Verlauf der weiteren Behandlung im Allgemeinen abklingen
- Vor allem bei ungenügender Flüssigkeitszufuhr können Bauchauftreibungen auftreten, und es besteht die Gefahr eines Darmverschlusses, einer Verlegung der Speiseröhre sowie eines Stuhlverhaltes
- Flohsamen enthalten Substanzen, die nach oraler Einnahme des Arzneimittels, durch Hautkontakt mit dem Arzneimittel oder nach einatmen von Stäuben des Arzneimittels zu einer Überempfindlichkeitsreaktion führen können. Die Beschwerden einer Überempfindlichkeitsreaktion können eine laufende Nase, Rötung der Augen, Atembeschwerden, Hautreaktionen, Juckreiz und in einigen Fällen ein anaphylaktischer Schock (plötzliche generalisierte allergische Reaktion, die zu einer lebensbedrohlichen Schockreaktion führen kann) sein.
Die Häufigkeit ist nicht bekannt.
Wenn du Nebenwirkungen bemerkst, wende dich an deinen Arzt oder Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die hier nicht angegeben sind. Indem du Nebenwirkungen meldest, kannst du dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit von Arzneimitteln zur Verfügung gestellt werden. Verdachtsfälle von Nebenwirkungen können auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte – BfArM, Abteilung Pharmakovigilanz in einem Online Formular angezeigt werden.
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