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Johanniskraut

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Lateinischer Name: Hyperici herba
Botanischer Name: Hypericum perforatum L.
Verwendeter Pflanzenteil: getrockneter oberirdischer Pflanzenteil

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Kamille

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Botanischer Name: Matricaria recutita L.

Deutsche Bezeichnung: Kamillenblüten
Lateinischer Name: Matricariae flos
Verwendeter Pflanzenteil: getrocknete Blüten

Deutsche Bezeichnung: Kamillenöl
Lateinischer Name: Matricariae aetheroleum
Verwendeter Pflanzenteil: Ätherisches Öl aus Wasserdampfdestillation der frischen oder getrockneten Blüten bzw. blühenden Spitzen

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Siehe auch: Römische Kamillie

Traditionelle Anwendungen

ausschließlich auf der Grundlage langjähriger Verwendung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel

Kamille zur Behandlung leichter Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, wie z. B. Blähungen und leichte Krämpfe

Bewertung: 4 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Kräutertee: Ab 12 Jahre: 1,5-4 g ganze oder zerkleinerte Kamilleblüten in 150 ml kochendem Wasser als Aufguss; 3- bis 4-mal täglich
    6 Monate – 2 Jahre: 0,5-1,0 g; 2- bis 4-mal täglich
    2-6 Jahre: 1,0-1,5 g; 2- bis 4-mal täglich
    6-12 Jahre: 1,5-3,0 g; 2- bis 4-mal täglich
  • weitere Anwendungsformen: Kamille-Flüssigextrakte

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 1 Woche andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Die orale Einnahme des Kräutertees für Kinder unter 6 Monaten wurde aufgrund allgemeiner Überlegungen zur Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme nicht nachgewiesen. Für Flüssigextrakte ist die Anwendung bei Kindern unter 6 bzw. 12 Jahren nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen (siehe Packungsbeilage).

Kamille zur Linderung von Erkältungssymptomen

Bewertung: 3.5 von 5.

Zum Inhalieren

  • Ab 12 Jahre: 3-10 g ganze oder zerkleinerte Kamilleblüten in 100 ml heißem Wasser zur Inhalation; mehrmals täglich
    6-12 Jahre: 2-5 g ganze oder zerkleinerte Kamilleblüten in 100 ml heißem Wasser zum Inhalieren; 1- bis 2-mal täglich
  • weitere Anwendungsformen: Kamille-Flüssigextrakte

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 1 Woche andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Die Anwendung bei Kindern unter 6 Jahren wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen. Für Flüssigextrakte ist die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen.

Kamille zur Behandlung kleiner Geschwüre (offener Wunden) und Entzündung im Mund- und Rachenraum

Bewertung: 4 von 5.

An der Mundschleimhaut (Oromukosale Anwendung)

  • Ab 12 Jahre: 1-5 g ganze oder zerkleinerte Kamilleblüten in 100 ml Wasser als Aufguss, zum Spülen und Gurgeln; mehrmals täglich
  • weitere Anwendungsformen: Kamille-Flüssigextrakte

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 1 Woche andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen.


Kamille als Zusatzbehandlung bei Reizungen der Haut und im Bereich des Afters und der Genitalien

Nur Anwenden nachdem schwere Erkrankungen von einem Arzt ausgeschlossen wurden

Bewertung: 3 von 5.

Auf der Haut aufgetragen/äußere Anwendung (Kutane Anwendung)

  • Ab 12 Jahre – Spülung: 4,5-5 g ganze oder zerkleinerte Kamilleblüten pro 1 l Wasser als Aufguss zur Spülung; mehrmals täglich
  • Als Badezusatz: 0,5 – 1 mg ätherisches Kamilleöl pro Liter Badewasser (Vollbad: ca. 100 Liter; Teilbad: 20 – 50 Liter), Vollbad: ein Bad pro Tag oder jeden zweiten Tag; Teilbad: ein- bis zweimal pro Tag; Dauer des Bades: 10 – 20 Minuten; Empfohlene Badetemperatur: 35 – 38 °C
  • weitere Anwendungsformen: Kamille-Flüssigextrakte, Kamille-Trockenextrakt

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 1 Woche andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen. Es gibt auch Flüssigextrakte die für Kinder ab 4 Wochen zulässig sind.


Kamille zur Behandlung leichter Entzündungen der Haut (Sonnenbrand), oberflächlicher Wunden und kleiner Beulen (Furunkeln)

Bewertung: 3.5 von 5.

Auf der Haut aufgetragen/äußere Anwendung (Kutane Anwendung); Badezusatz

  • Ab 12 Jahre – Waschung/Kompresse: 3-10 g ganze oder zerkleinerte Kamilleblüten in 100 ml Wasser als Aufguss für Waschungen und getränkte Kompressen; mehrmals täglich
  • weitere Anwendungsformen: Kamille-Flüssigextrakte, Kamille-Trockenextrakte

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 1 Woche andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen. Es gibt auch Flüssigextrakte, die für Kinder ab 4 Wochen zulässig sind.

Vorsichtshinweis

Nicht anwenden bei (Kontraindikation):

  • Überempfindlichkeit gegen den aktiven Wirkstoff
  • Überempfindlichkeit gegen andere Pflanzen aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae)
  • Vollbäder und Teilbäder: bei offenen Wunden, großen Hautverletzungen, akuten Hauterkrankungen, hohem Fieber und schweren Infektionen
  • Vollbäder: bei schweren Kreislaufstörungen und Herzschwäche

Anwendung nicht empfohlen:

  • Ätherischen Ölen, Flüssig- und Trockenextrakten in der Schwangerschaft und Stillzeit, da keine ausreichenden Daten vorliegen.
    Die Sicherheit der Kamilleblüten während der Schwangerschaft und Stillzeit wurde nachgewiesen. Gegebenenfalls sollten vor dem Stillen des Babys die Brustwarzen von kamillehaltigen Produkten der äußeren Anwendung gereinigt werden, um eine Sensibilisierung des Babys zu verhindern.

Bei Tinkturen und Extrakten kann Alkohol (Ethanol) enthalten sein.

Bekannte Nebenwirkungen:

  • Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich schwerer allergischer Reaktion (Atemnot, Quincke-Ödem, Gefäßkollaps, anaphylaktischer Schock) nach Schleimhautkontakt mit flüssigen Kamillenzubereitungen. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.

Beim Auftreten von unerwünschten Wirkungen sollte ein Arzt oder eine qualifizierte medizinische Fachkraft konsultiert werden.

Quellennachweis

European Union herbal monograph über Matricaria recutita L., flos und Matricaria recutita L., aetheroleum des Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) der European Medicines Agency (EMA)

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Fenchel (verschiedene Varianten)

Fenchel Illustration

Deutsche Bezeichnung: Süßer Fenchel
Lateinischer Name: Foeniculi dulcis fructus
Botanischer Name: Foeniculum vulgare Miller subsp. vulgare var. dulce (Mill.) Batt. & Trab.
Verwendeter Pflanzenteil: frische oder getrocknete Früchte

Deutsche Bezeichnung: Bitterer Fenchel
Lateinischer Name: Foeniculi amari fructus
Botanischer Name: Foeniculum vulgare Miller subsp. vulgare var. vulgare
Verwendeter Pflanzenteil: frische oder getrocknete Früchte

Fenchel Illustration

Traditionelle Anwendungen

ausschließlich auf der Grundlage langjähriger Verwendung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel

Fenchel zur Behandlung leichter, krampfartiger Magen-Darm-Beschwerden, einschließlich Völlegefühl und Blähungen

Bewertung: 4 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Kräutertee – Ab 12 Jahre: 1,5 g der frischen Fenchelfrüchte (bitterer oder süß) in 250 ml kochendem Wasser als Aufguss (15 Minuten ziehen lassen); 3-mal täglich
    Zwischen 4 bis 12 Jahren: 1,0 g der frischen Fenchelfrüchte in 100 ml kochendem Wasser als Aufguss (15 Minuten ziehen lassen); 3-mal täglich

Darf nicht länger als 2 Wochen eingenommen werden. Bei Kinder zwischen 4 und 12 Jahren nur zur kurzfristigen Anwendung (weniger als 1 Woche) bei leichten vorübergehenden Symptomen. Wenn die Symptome während der Anwendung andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Die Anwendung bei Kindern zwischen 4 und 12 Jahren wird nicht empfohlen, wenn die tägliche Aufnahme von Estragol den Richtwert von 1,0 μg/kg Körpergewicht überschreitet, es sei denn, dies ist durch eine Risikobewertung auf der Grundlage angemessener Sicherheitsdaten gerechtfertigt.
Die Anwendung bei Kindern unter 4 Jahren wird ohne den Rat eines Kinderarztes nicht empfohlen.

Fenchel zur Behandlung leichter krampfartiger Regelbeschwerden

Bewertung: 4 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Kräutertee – Ab 12 Jahre: 1,5 g der frischen Fenchelfrüchte (bitterer oder süß) in 250 ml kochendem Wasser als Aufguss (15 Minuten ziehen lassen); 3-mal täglich

Darf nicht länger als 2 Wochen eingenommen werden. Wenn die Symptome während der Anwendung andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen.

Fenchel als Schleimlösender (auswurffördernd) bei Erkältungshusten

Bewertung: 4 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Kräutertee – Ab 12 Jahre: 1,5 g der frischen Fenchelfrüchte (bitterer oder süß) in 250 ml kochendem Wasser als Aufguss (15 Minuten ziehen lassen); 3-mal täglich
    Zwischen 4 bis 12 Jahren: 1,0 g der frischen Früchte in 100 ml kochendem Wasser als Aufguss (15 Minuten ziehen lassen); 3-mal täglich

Darf nicht länger als 2 Wochen eingenommen werden. Bei Kinder zwischen 4 und 12 Jahren nur zur kurzfristigen Anwendung (weniger als 1 Woche) bei leichten vorübergehenden Symptomen. Wenn die Symptome während der Anwendung andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Die Anwendung bei Kindern zwischen 4 und 12 Jahren wird nicht empfohlen, wenn die tägliche Aufnahme von Estragol den Richtwert von 1,0 μg/kg Körpergewicht überschreitet, es sei denn, dies ist durch eine Risikobewertung auf der Grundlage angemessener Sicherheitsdaten gerechtfertigt.

Die Anwendung bei Kindern unter 4 Jahren wird ohne den Rat eines Kinderarztes nicht empfohlen.

Vorsichtshinweis

Nicht anwenden bei (Kontraindikation):

  • Überempfindlichkeit gegen den aktiven Wirkstoff
  • Überempfindlichkeit gegen andere Pflanzen aus der Familie Apiaceae (Doldenblütler) wie Anis, Kümmel, Sellerie, Koriander und Dill
  • Überempfindlichkeit gegen Anethol
  • Überempfindlichkeit gegen Beifußpollen, aufgrund einer Kreuzreaktivität

Anwendung nicht empfohlen:

  • In der Schwangerschaft und Stillzeit, da keine ausreichenden Daten vorliegen. Es gibt Hinweise darauf, dass trans-Anethol in die menschliche Muttermilch ausgeschieden wird.

Bekannte Nebenwirkungen:

  • Allergische Reaktionen auf Fenchel, die die Haut oder die Atemwege betreffen. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.

Bei Tinkturen und Extrakten kann Alkohol (Ethanol) enthalten sein.

Beim Auftreten von unerwünschten Wirkungen sollte ein Arzt oder eine qualifizierte medizinische Fachkraft konsultiert werden.

Sicherheitsuntersuchungen

Ein wässriger Fenchelextrakt wurde in einem Ames-Test an den Salmonella-Typhimurium-Stämmen TA98 und TA100 getestet und erwies sich als negativ. Die Ergebnisse von Studien, die an Labortieren durchgeführt wurden, zeigten eine schwache mutagene Aktivität von Anethol.
Mehrere Studien haben die karzinogene Wirkung von Estragol und einigen seiner Metaboliten bei Mäusen (Lebertumore) nachgewiesen und zeigten suggestive, aber indirekte Hinweise auf Karzinogenität bei Ratten. Estragol gilt als genotoxisches Karzinogen bei Nagetieren.
Ein wässriger Extrakt aus Fenchelsamen, der täglich 24 weiblichen BALB/c-Mäusen vom 6. bis zum 15. Tag der Schwangerschaft verabreicht wurde, zeigte eine dosisabhängige teratogene Wirkung. Die embryotoxische Wirkung führte zu morphologischen Veränderungen, Skelettstörungen und zellulären Veränderungen. Die Relevanz der beobachteten Wirkungen ist durch die geringe Anzahl der getesteten Tiere begrenzt.

Die Menge an Estragol muss in pflanzlichen Zubereitungen zur oralen Anwendung angegeben werden.
Aufgrund der allgemein anerkannten Hinweise auf genotoxische Karzinogenität sollte die Exposition gegenüber Estragol so niedrig wie praktisch möglich gehalten werden.
Bei schwangeren und stillenden Frauen muss die tägliche Aufnahme von Estragol unter 0,05 mg/Person pro Tag liegen.
Bei Kindern unter 12 Jahren muss die tägliche Aufnahmemenge von Estragol unter 1,0 μg/kg Körpergewicht liegen.

Quellennachweis

European Union herbal monograph Foeniculum vulgare Miller subsp. vulgare var. vulgare, fructus über Foeniculum vulgare Miller subsp. vulgare var. dulce (Miller) Thellung., fructus und des Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) der European Medicines Agency (EMA)

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Kretisches Dostenkraut

Kretisches Dostenkraut (Origanum dictamnus) Illustration

Lateinischer Name: Origani dictamni herba
Botanischer Name: Origanum dictamnus L.
Verwendeter Pflanzenteil: getrocknete Blüten

Kretisches Dostenkraut (Origanum dictamnus) Illustration

Traditionelle Anwendungen

ausschließlich auf der Grundlage langjähriger Verwendung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel

Kretisches Dostenkraut zur Linderung von erkältungsbedingtem Husten

Bewertung: 3.5 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Kräutertee: 1,5 – 7 g zerkleinertes Kretisches Dostenkraut in 150 ml kochendem Wasser als Aufguss (2 – 4 Minuten ziehen lassen), 3-mal täglich.

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 1 Woche andauern, sich verschlimmern oder wenn Atemnot, hohes Fieber oder eitriger Auswurf auftritt, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen.

Kretisches Dostenkraut gegen leichte Magen-Darm-Beschwerden wie z. B. Völlegefühl oder Verdauungsprobleme

Bewertung: 3.5 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Kräutertee: 1,5 – 7 g zerkleinertes Kretisches Dostenkraut in 150 ml kochendem Wasser als Aufguss (2 – 4 Minuten ziehen lassen), 3-mal täglich.

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen.

Kretisches Dostenkraut bei leichten Hautentzündungen und Prellungen

Bewertung: 3.5 von 5.

Auf der Haut aufgetragen/äußere Anwendung (Kutane Anwendung)

  • Als Umschlag: 30 – 75 g zerkleinertes Kretisches Dostenkraut in 1 l Wasser als Aufguss oder Abkochung; 2- bis 5-mal täglich in Form einer feuchten, getränkten Kompresse auf die betroffene Stelle auftragen.

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen.

Vorsichtshinweis

Nicht anwenden bei (Kontraindikation):

  • Überempfindlichkeit gegen den aktiven Wirkstoff
  • Überempfindlichkeit gegen andere Pflanzen aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae)

Anwendung nicht empfohlen:

  • In der Schwangerschaft und Stillzeit, da keine ausreichenden Daten vorliegen

Beim Auftreten von unerwünschten Wirkungen sollte ein Arzt oder eine qualifizierte medizinische Fachkraft konsultiert werden.

Quellennachweis

European Union herbal monograph über Origanum dictamnus L., herba des Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) der European Medicines Agency (EMA)

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Pfefferminz

Pfefferminz (Mentha x piperita) Illustration

Botanischer Name: Mentha x piperita L.

Deutsche Bezeichnung: Pfefferminzblätter
Lateinischer Name: Menthae piperitae folium
Verwendeter Pflanzenteil: getrocknete Blätter

Deutsche Bezeichnung: Pfefferminzöl
Lateinischer Name: Menthae piperitae aetheroleum
Verwendeter Pflanzenteil: Ätherisches Öl, durch Wasserdampfdestillation aus den frischen oberirdischen Pflanzenteilen der blühenden Pflanze

Pfefferminz (Mentha x piperita) Illustration

Gut belegte Anwendung

Pfefferminzöl als pflanzliches Arzneimittel zur Linderung von leichten Krämpfen des Magen-Darm-Trakts, Blähungen und Bauchschmerzen, insbesondere bei Patienten mit Reizdarmsyndrom

Bewertung: 4.5 von 5.

Zum Schlucken (orale Einnahme)

  • Ab 12 Jahre 0,2-0,4 ml Pfefferminzöl in festen, magensaftresistenten Darreichungsformen. Tagesdosis: 0,6-1,2 ml aufgeteilt auf 2-3 Mal täglich
    Von 8 bis 11 Jahren: 0,2 ml Pfefferminzöl in festen, magensaftresistenten Darreichungsformen; 3-mal täglich

Die magensaftresistenten Darreichungsformen müssen 30 Minuten vor den Mahlzeiten unzerkaut eingenommen werden.
Die magensaftresistenten festen Darreichungsformen sollten im Ganzen geschluckt, d. h. nicht zerkleinert oder gekaut werden, da dies zu einer vorzeitigen Freisetzung des Pfefferminzöls führen würde, was möglicherweise lokale Reizungen von Mund und Speiseröhre begünstigen könnte.

Die magensaftresistenten Darreichungsformen sollten so lange eingenommen werden, bis die Symptome abklingen. In der Regel passiert das innerhalb von 1 bis 2 Wochen. Wenn die Symptome hartnäckiger sind, kann die Einnahme von magensaftresistenten Darreichungsformen über einen Zeitraum von maximal 3 Monaten pro Behandlung fortgesetzt werden. Wenn sich die Symptome während der Anwendung des Arzneimittels verschlimmern, sollte ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden.

Die Anwendung bei Kindern unter 8 Jahren wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit vorliegen.

Wirkungsweise

Die Wirkungsweise von Pfefferminzöl ist nicht vollständig bekannt. Es wird vermutet, dass es Krämpfe lindern kann, indem es auf Kalziumionen einwirkt, die an der Kontraktion der glatten Muskeln im Darm beteiligt sind, dadurch werden die Muskeln entspannt.
Mehrere Studien an gesunden Probanden oder Patienten deuten darauf hin, dass intraluminal (Magen oder Dickdarm) oder oral verabreichtes Pfefferminzöl eine spasmolytische Wirkung auf die glatte Muskulatur des Magen-Darm-Trakts ausübt.
Pfefferminzöl scheint die Produktion von Gallenflüssigkeit zu steigern. Die choleretische (den Gallenfluss steigernde) und schaumhemmende Wirkung von Pfefferminzöl kann eine zusätzliche Rolle zur krampflösenden Wirkung spielen, indem sie die abdominale Distension sowie Unbehagen und Bauchschmerzen verringert.
In systematischen Übersichten und Meta-Analysen weisen placebokontrollierte Studien darauf hin, dass Pfefferminzöl eine Verbesserung der Bauchschmerzen und der globalen IBS-Symptome bewirkt.

Menthol und andere terpenhaltige Bestandteile des Pfefferminzöls sind fettlöslich und werden im proximalen Dünndarmtrakt rasch resorbiert. Bis zu einem gewissen Grad werden sie in Form von Glucoroniden ausgeschieden. Die Spitzenwerte der Mentholausscheidung im Urin waren bei den Präparaten mit modifizierter Wirkstofffreisetzung im Vergleich zu den Präparaten mit sofortiger Wirkstofffreisetzung niedriger und die Ausscheidung verzögert.
In einer klinischen Studie mit Pfefferminzöl und einer klinischen Studie mit Menthol wurde eine gewisse Hemmung der CYP3A4-Aktivität beschrieben.

Pfefferminzöl als pflanzliches Arzneimittel zur Linderung leichter Spannungskopfschmerzen

Bewertung: 4.5 von 5.

Auf der Haut aufgetragen/äußere Anwendung (kutane Anwendung)

  • 10% Pfefferminzöl in Ethanol für flüssige oder halbfeste Zubereitungen; auf die Haut von Stirn und Schläfen einreiben; Anwendung kann bis zu 2-mal im Abstand von 15 Minuten wiederholt werden, gesamte Behandlung nur einmal täglich

Wenn die Symptome während der Anwendung fortbestehen oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden.

Augenkontakt mit ungewaschenen Händen nach der Anwendung von Pfefferminzöl kann möglicherweise Reizungen verursachen.

Wirkungsweise

Die örtliche Anwendung von Pfefferminzöl erzeugt durch die Stimulierung der kälteempfindlichen Rezeptoren ein lang anhaltendes Kältegefühl, das eine schmerzlindernde Wirkung hat.

Traditionelle Anwendungen

ausschließlich auf der Grundlage langjähriger Verwendung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel

Pfefferminzblätter zur Linderung von Verdauungsbeschwerden und Darmwind (Flatulenz)

Bewertung: 4 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Kräutertee: 4-11 Jahre: 1,0-2,0 g ganze oder zerkleinerte Pfefferminzblätter in 100-150 ml kochendem Wasser als Aufguss; 3-mal täglich
    Ab 12 Jahre: 1,5-3,0 g ganze oder zerkleinerte Pfefferminzblätter in 100-150 ml kochendem Wasser als Aufguss; 3-mal täglich
  • Pfefferminz-Tinktur (Verhältnis 1:5; Ethanol 45% vol.) oder (Verhältnis 1:5; Ethanol 70% vol.): 2,0-3,0 ml, 3-mal täglich (für Erwachsene)

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Bei Kindern unter 4 Jahren wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen

Pfefferminzöl zur Linderung von Husten- und Erkältungensymptomen

Bewertung: 4 von 5.

Zum Inhalieren

  • 0,08-0,16 ml des ätherischen Pfefferminzöls; bis zu 3-mal täglich das ätherische Öl in heißes Wasser geben und den Dampf einatmen.

Die Anwendung bei Kindern zwischen 2 und 11 Jahren wurde mangels ausreichender Daten nicht nachgewiesen.

Zum Schlucken (orale Einnahme) oder an der Mundschleimhaut (oromukosale Anwendung)

  • 0,08-0,12 ml des ätherisches Pfefferminzöls, 3-4 Mal täglich als Lutschtabletten oder Mundspray

Die Anwendung bei Kindern zwischen 2 und 11 Jahren wurde mangels ausreichender Daten nicht nachgewiesen.

Auf der Haut aufgetragen/äußere Anwendung (kutane Anwendung)

  • Nasensalben mit 1-5% Pfefferminzöl; Bis zu 3-mal täglich eine dünne Schicht auf die Brust oder den Rücken oder um die Nasenlöcher auftragen

Die Anwendung bei Kindern zwischen 2 und 11 Jahren wurde mangels ausreichender Daten nicht nachgewiesen.

Auf der Haut (kutane Anwendung) und durch die Haut (transdermale Anwendung)

  • Ab 18 Jahre: Halbfeste und ölige Zubereitungen mit 5-20% Pfefferminzöl oder Hydroethanolische Zubereitungen mit 5-10% Pfefferminzöl; bis zu 3-mal täglich eine dünne Schicht auf die betroffene Stelle auftragen
    12 bis 17 Jahre: Halbfeste Zubereitungen mit 5-15% Pfefferminzöl oder Hydroethanolische Zubereitungen mit 3-6% Pfefferminzöl; bis zu 3-mal täglich eine dünne Schicht auf die betroffene Stelle auftragen
    4 bis 11 Jahren: Halbfeste Zubereitungen mit 2-10% Pfefferminzöl oder Hydroethanolische Zubereitungen mit 2-4% Pfefferminzöl; bis zu dreimal täglich eine dünne Schicht auf die betroffene Stelle auftragen

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Augenkontakt mit ungewaschenen Händen nach der Anwendung von Pfefferminzöl kann möglicherweise Reizungen verursachen.
Pfefferminzöl sollte nicht auf verletzte oder gereizte Haut aufgetragen werden.

Die Anwendung bei Kindern im Alter von 2 bis 3 Jahren ist mangels ausreichender Daten nicht belegt.

Pfefferminzöl zur Linderung örtlich begrenzter Muskelschmerzen

Bewertung: 4 von 5.

Auf der Haut (Kutane Anwendung) und durch die Haut (transdermale Anwendung)

  • Ab 18 Jahre: Halbfeste und ölige Zubereitungen mit 5-20% Pfefferminzöl oder Hydroethanolische Zubereitungen mit 5-10% Pfefferminzöl; bis zu 3-mal täglich eine dünne Schicht auf die betroffene Stelle auftragen
    12 bis 17 Jahre: Halbfeste Zubereitungen mit 5-15% Pfefferminzöl oder Hydroethanolische Zubereitungen mit 3-6% Pfefferminzöl; bis zu 3-mal täglich eine dünne Schicht auf die betroffene Stelle auftragen
    4 bis 11 Jahren: Halbfeste Zubereitungen mit 2-10% Pfefferminzöl oder Hydroethanolische Zubereitungen mit 2-4% Pfefferminzöl; bis zu 3-mal täglich eine dünne Schicht auf die betroffene Stelle auftragen

Es wird nicht empfohlen, die Anwendung länger als 2 Wochen ununterbrochen anzuwenden. Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Augenkontakt mit ungewaschenen Händen nach der Anwendung von Pfefferminzöl kann möglicherweise Reizungen verursachen.
Pfefferminzöl sollte nicht auf verletzte oder gereizte Haut aufgetragen werden.

Die Anwendung bei Kindern im Alter von 2 bis 3 Jahren ist mangels ausreichender Daten nicht belegt.

Pfefferminzöl zur Linderung örtlich begrenzter Juckreizzustände bei intakter Haut

Bewertung: 3.5 von 5.

Auf der Haut (kutane Anwendung) und durch die Haut (transdermale Anwendung)

  • Ab 18 Jahre: Halbfeste und ölige Zubereitungen mit 5-20% Pfefferminzöl oder Hydroethanolische Zubereitungen mit 5-10% Pfefferminzöl; bis zu 3-mal täglich eine dünne Schicht auf die betroffene Stelle auftragen
    12 bis 17 Jahre: Halbfeste Zubereitungen mit 5-15% Pfefferminzöl oder Hydroethanolische Zubereitungen mit 3-6% Pfefferminzöl; bis zu 3-mal täglich eine dünne Schicht auf die betroffene Stelle auftragen
    4 bis 11 Jahren: Halbfeste Zubereitungen mit 2-10% Pfefferminzöl oder Hydroethanolische Zubereitungen mit 2-4% Pfefferminzöl; bis zu 3-mal täglich eine dünne Schicht auf die betroffene Stelle auftragen

Es wird nicht empfohlen, die Anwendung länger als 2 Wochen ununterbrochen anzuwenden. Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Augenkontakt mit ungewaschenen Händen nach der Anwendung von Pfefferminzöl kann möglicherweise Reizungen verursachen.
Pfefferminzöl sollte nicht auf verletzte oder gereizte Haut aufgetragen werden.

Die Anwendung bei Kindern im Alter von 2 bis 3 Jahren ist mangels ausreichender Daten nicht belegt.

Vorsichtshinweis

Während der Anwendung sind andere pfefferminzölhaltige Arzneimittel zu vermeiden.

Nicht anwenden bei (Kontraindikation):

  • Überempfindlichkeit gegen Pfefferminz
  • Überempfindlichkeit gegen Menthol
  • Orale Einnahme von Pfefferminzöl bei Patienten mit Lebererkrankungen, Cholangitis, Achlorhydrie, Gallensteinen und anderen Gallenstörungen
  • Pfefferminzöl bei Kindern unter 2 Jahren, da Menthol einen Atemstillstand und Laryngospasmus auslösen kann.
  • Pfefferminzöl bei Kindern mit Krampfanfällen in der Vorgeschichte (fiebrig oder nicht)

Anwendung nicht empfohlen:

  • Bei Patienten, die bereits unter Sodbrennen, gastroösophagealem Reflux oder Zwerchfellbruch leiden, kommt es nach der oralen Einnahme von Pfefferminzöl oder Pfefferminzblätter-Zubereitungen manchmal zu einer Verschlimmerung dieser Symptome. Bei diesen Patienten sollte die Behandlung abgebrochen werden.
  • Orale Einnahme von Pfefferminzöl sollte bei entzündeten und geschwürigen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts mit Vorsicht verwendet werden.
  • Patienten mit Gallensteinen und anderen Erkrankungen der Gallenwege sollten die orale Einnahme von Pfefferminzöl und Pfefferminzblattzubereitungen mit Vorsicht verwendet werden
  • In der Schwangerschaft und Stillzeit, da keine ausreichenden Daten vorliegen

Bei Tinkturen und Extrakten kann Alkohol (Ethanol) enthalten sein.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten (Interaktion):

  • Die gleichzeitiger oralen Einnahme der magensaftresistenten Pfferminzöl Kapseln und von Nahrungsmitteln oder Antazida (Medikamente zur Neutralisierung von Magensäure) kann zu einer vorzeitigen Freisetzung des Kapselinhalts führen. Andere Arzneimittel zur Verringerung der Magensäure, wie z. B. Histamin-2-Blocker und Protonenpumpenhemmer, können eine vorzeitige Auflösung der magensaftresistenten Beschichtung verursachen und sollten vermieden werden.

Anzeichen einer Überdosierung:

  • Orale/Oromukosale Einnahme von Pfefferminzöl: Eine Überdosierung kann schwere gastrointestinale Symptome, Durchfall, rektale Ulzerationen, epileptische Krämpfe, Bewusstseinsverlust, Atemstillstand, Übelkeit und Herzrhythmusstörungen, Ataxie und andere ZNS-Probleme hervorrufen, die wahrscheinlich auf das Vorhandensein von Menthol zurückzuführen sind.
    Im Falle einer Überdosierung sollte der Magen durch Magenspülung entleert werden. Erforderlichenfalls sollte eine Beobachtung und symptomatische Behandlung durchgeführt werden.
  • Inhalation von Pfefferminzöl: Das Einatmen hoher Dosen von Menthol kann zu Schwindel, Verwirrung, Muskelschwäche, Übelkeit und Doppeltsehen führen.

Bekannte Nebenwirkungen:

  • Orale Einnahme von Pfefferminzblättern: Gastroösophageale Reflux verschlimmert sich und Sodbrennen nehmen zu. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.
  • Orale Einnahme von Pfefferminzöl:
    – Urin und Stuhl mit Mentholgeruch; Dysurie und Entzündungen der Eichel des Penis Die Häufigkeit ist nicht bekannt.
    – Allergische Reaktionen auf Menthol, mit Kopfschmerzen, Bradykardie, Muskelzittern, Ataxie, anaphylaktischem Schock und erythematösem Hautausschlag. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.
    – Sodbrennen, perianales Brennen, verschwommenes Sehen, Mundtrockenheit, Übelkeit und Erbrechen traten in klinischen Studien häufig auf.
  • Kutane Anwendung von Pfefferminzöl:
    – Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag, Kontaktdermatitis und Augenreizung. Diese Reaktionen sind in der Regel leicht und vorübergehend. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.
    – Eine Reizung der Haut und der Nasenschleimhaut ist nach lokaler Anwendung möglich.
  • Inhalation von Pfefferminzöl:
  • Atemstillstand, Bronchial- und Kehlkopfverengung bei überempfindlichen Patienten. Die Häufigkeit ist nicht bekannt

Beim Auftreten von unerwünschten Wirkungen sollte ein Arzt oder eine qualifizierte medizinische Fachkraft konsultiert werden.

Sicherheitsuntersuchungen

  • Pfefferminzöl war in zwei In-vitro-Genotoxizitätstests, dem Ames-Test, dem Maus-Lymphom-Assay und im kombinierten In-vivo-Mikronukleus/Comet-Assay (Leber-, Nieren- und Blasenschleimhautzellen) bei weiblichen Ratten negativ.
  • Pulegon und Menthofuran (1-11% des ätherischen Öls): Pulegon und seine Metaboliten sind bei Ratten und Mäusen nachweislich krebserregend für die Leber und die Harnwege. Aufgrund der Ergebnisse mehrerer In-vitro- und In-vivo-Genotoxizitätsstudien werden Pulegon und Menthofuran als nicht-genotoxische Karzinogene angesehen. Der Mechanismus wird mit einer anhaltenden Zytotoxizität in Verbindung gebracht, die zu einer regenerativen Zellproliferation aufgrund hoher Dosen führt.
  • Der Gehalt an Pulegon und Menthofuran muss in dem jeweiligen Produkt angegeben werden. Die tägliche Exposition muss unter 37,5 mg Pulegon und Menthofuran pro Person pro Tag Pulegon und Menthofuran liegen. Für Kinder muss die tägliche Exposition unter folgenden Werten liegen 0,75 mg/kg Körpergewicht pro Tag Pulegon und Menthofuran.

Quellennachweis

European Union herbal monograph über Mentha x piperita L., folium und Mentha x piperita L., aetheroleum des Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) der European Medicines Agency (EMA)

Veröffentlicht am

Zimt

Zimt (Cinnamomum verum) Illustration

Botanischer Name: Cinnamomum verum J. S. Presl (Cinnamomum zeylanicum Nees)

Deutscher Name: Zimtrinde
Lateinischer Name: Cinnamomi cortex
Verwendeter Pflanzenteil: getrocknete Rinde

Deutscher Name: Zimtöl
Lateinischer Name: Cinnamomi corticis aetheroleum
Verwendeter Pflanzenteil: Ätherisches Öl, durch Wasserdampfdestillation der Rinde

Zimt (Cinnamomum verum) Illustration

Traditionelle Anwendungen

ausschließlich auf der Grundlage langjähriger Verwendung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel

Zimt zur Behandlung von leichten, krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden einschließlich Blähungen und Darmwind (Flatulenz)

Bewertung: 4 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Kräutertee: 0,5-1 g der zerkleinerten Zimtrinde als Aufguss, bis zu 4-mal täglich
  • Zimt-Tinktur (Verhältnis 1:5; Ethanol 70% vol.): Tagesdosis 2-4 ml Tinktur
  • Ätherisches Zimtöl: 50 bis 200 mg Öl täglich, in 2 bis 3 Dosen
    Um lokale Reizungen zu vermeiden, wird die Anwendung des unverdünnten Zimtöls nicht empfohlen. Kann z.B. mit einem Speiseöl verdünnt eingenommen werden.
  • weitere Anwendungsform: Zimtrinden-Flüssigextrakt

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Zimt zur Behandlung von leichtem Durchfall

Bewertung: 3.5 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Kräutertee: 0,5-1 g der zerkleinerten Zimtrinde als Aufguss, bis zu 4-mal täglich

Bei Durchfall sollte die Rehydrierung die erste Maßnahme sein.

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Tage andauern, sich verschlimmern oder wenn wiederholter Durchfall oder blutiger Stuhlgang auftreten, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Vorsichtshinweis

Nicht anwenden bei (Kontraindikation):

  • Überempfindlichkeit gegen den aktiven Wirkstoff
  • Überempfindlichkeit gegen Perubalsam

Anwendung nicht empfohlen:

  • Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren, da keine ausreichenden Daten vorliegen
  • In der Schwangerschaft und Stillzeit, da keine ausreichenden Daten vorliegen

Bei Tinkturen und Extrakten kann Alkohol (Ethanol) enthalten sein.

Bekannte Nebenwirkungen:

  • Ätherischen Öls: lokale Reizungen der Mundschleimhaut. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.

Beim Auftreten von unerwünschten Wirkungen sollte ein Arzt oder eine qualifizierte medizinische Fachkraft konsultiert werden.

Quellennachweis

European Union herbal monograph über Cinnamomum verum J.S. Presl, cortex und Cinnamomum verum J.S. Presl, corticis aetheroleum des Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) der European Medicines Agency (EMA)

Veröffentlicht am

Majorankraut

Majoran (Origanum majorana) Illustration

Lateinischer Name: Origani majoranae herba
Botanischer Name: Origanum majorana L.
Verwendeter Pflanzenteil: getrocknete blühende Triebe

Majoran (Origanum majorana) Illustration

Traditionelle Anwendungen

ausschließlich auf der Grundlage langjähriger Verwendung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel

Majoran zur Linderung leichter krampfartiger Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen und Darmwind (Flatulenz)

Bewertung: 3.5 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Kräutertee: 2-4 g zerkleinertes Majorankraut in 150 ml kochendem Wasser als Aufguss, 1- bis 2-mal täglich vor den Mahlzeiten

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen.

Majoran zur Linderung von gereizter Haut im Bereich der Nasenlöcher

Bewertung: 3.5 von 5.

Auf der Haut aufgetragen/äußere Anwendung (Kutane Anwendung)

  • Eine kleine Menge vom Majoran-Extrakt (Verhältnis 1:5; Ethanol 96% vol. und weißes Vaseline) um die Nasenlöcher verteilen, 2- bis 4-mal täglich

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 1 Woche andauern, sich verschlimmern oder wenn Anzeichen einer Hautinfektion beobachtet werden, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige, qualifizierte Person konsultiert werden.

Das tiefe Eindringen der Salbe in die Nasenlöcher sollte vermieden werden, da dies die Aktivität des Ziliarepithels verringern kann.
Augenkontakt mit ungewaschenen Händen nach der Anwendung kann möglicherweise Reizungen verursachen.

Die Anwendung bei Kindern unter 1 Jahr ist mangels ausreichender Daten nicht belegt.

Vorsichtshinweis

Nicht anwenden bei (Kontraindikation):

  • Überempfindlichkeit gegen den aktiven Wirkstoff
  • Überempfindlichkeit gegen andere Pflanzen aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae)

Anwendung nicht empfohlen:

  • In der Schwangerschaft und Stillzeit, da keine ausreichenden Daten vorliegen

Beim Auftreten von unerwünschten Wirkungen sollte ein Arzt oder eine qualifizierte medizinische Fachkraft konsultiert werden.

Quellennachweis

European Union herbal monograph über Origanum majorana L., herba des Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) der European Medicines Agency (EMA)

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Berufskraut

Gliedkraut (Sideritis syriaca) Foto

weitere Bezeichnungen: griechischer Bergtee, Gliedkraut
Lateinischer Name: Sideritis herba
Botanischer Name: Sideritis clandestina (Bory & Chaub.) Hayek; Sideritis raeseri Boiss. & Heldr.; Sideritis syriaca L.
Verwendeter Pflanzenteil: getrockneter oberirdischer Teil

Gliedkraut (Sideritis syriaca) Foto

Traditionelle Anwendungen

ausschließlich auf der Grundlage langjähriger Verwendung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel

Berufskraut zur Linderung von Erkältungshusten

Bewertung: 4 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Kräutertee: 2-4 g zerkleinertes Berufskraut in 150-200 ml Wasser als Aufguss; 2- bis 3-mal täglich

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 1 Woche andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Berufskraut zur Linderung von leichten Magen- und Darmbeschwerden

Bewertung: 3.5 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Kräutertee: 2-4 g zerkleinertes Berufskraut in 150-200 ml Wasser als Aufguss; 2- bis 3-mal täglich

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Vorsichtshinweis

Nicht anwenden bei (Kontraindikation):

  • Überempfindlichkeit gegen den aktiven Wirkstoff
  • Überempfindlichkeit gegen andere Pflanzen aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae)

Anwendung nicht empfohlen:

  • Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren, da keine ausreichenden Daten vorliegen
  • In der Schwangerschaft und Stillzeit, da keine ausreichenden Daten vorliegen

Beim Auftreten von unerwünschten Wirkungen sollte ein Arzt oder eine qualifizierte medizinische Fachkraft konsultiert werden.

Sicherheitsuntersuchungen:

Vier Trockenextrakte von Sideritis scardica mit unterschiedlicher Polarität (Wasser, 20% und 50% V/V Ethanol und n-Heptan) wurden getestet (AMES-Test in den Salmonella typhimurium-Stämmen TA 98, TA 100, TA 1535, TA 1537 und TA 102 mit und ohne metabolische Aktivierung). Es wurden keine Anzeichen von Genotoxizität und Mutagenität festgestellt.

Quellennachweis

European Union herbal monograph über Sideritis scardica Griseb.; Sideritis clandestina (Bory & Chaub.) Hayek; Sideritis raeseri Boiss. & Heldr.; Sideritis syriaca L., herba des Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) der European Medicines Agency (EMA)

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Zitronenverbenenblätter

Zitronenverbene (Verbena triphylla) Illustration

Lateinischer Name: Verbenae citriodorae folium
Botanischer Name: Aloysia citrodora Paláu (syn. Aloysia triphylla (L’Hér.) Kuntze; Verbena triphylla L’Hér.; Lippia citriodora Kunth)
Verwendeter Pflanzenteil: getrocknete Blätter

Zitronenverbene (Verbena triphylla) Illustration

Traditionelle Anwendungen

ausschließlich auf der Grundlage langjähriger Verwendung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel

Zitronenverbene zur leichten Linderung von psychischem Stress und zur Unterstützung des Schlafs

Bewertung: 3.5 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Kräutertee zur Stresslinderung: 5g zerkleinerte Zitronenverbenenblätter in 100 ml kochendem Wasser als Abkochung, 3-mal täglich.
  • Kräutertee zur Schlafunterstützung: 1-2 g zerkleinerte Zitronenverbenenblätter in 200 ml kochendem Wasser als Aufguss; eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Zitronenverbene zur Behandlung von leichten Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen und Darmnwind (Flatulenz)

Bewertung: 4 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Kräutertee: 2-3 g zerkleinerte Zitronenverbenenblätter in 200 ml kochendem Wasser als Aufguss, 1- bis 3-mal täglich,
    oder 1 g zerkleinerte Zitronenverbenenblätter in 200 ml kochendem Wasser als Aufguss bis zu 5-mal täglich

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Vorsichtshinweis

Nicht anwenden bei (Kontraindikation):

  • Überempfindlichkeit gegen den aktiven Wirkstoff
  • Überempfindlichkeit gegen andere Pflanzen aus der Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae)

Anwendung nicht empfohlen:

  • Bei Kindern unter 12 Jahren, da keine ausreichenden Daten vorliegen
  • In der Schwangerschaft und Stillzeit, da keine ausreichenden Daten vorliegen

Verkehrstüchtigkeit

  • Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen könnte beeinträchtigt werden. Nach der Anwendung sollte man nicht fahren oder Maschinen bedienen.

Beim Auftreten von unerwünschten Wirkungen sollte ein Arzt oder eine qualifizierte medizinische Fachkraft konsultiert werden.

Quellennachweis

European Union herbal monograph über Aloysia citrodora Paláu (syn. Aloysia triphylla (L’Hér.) Kuntze; Verbena triphylla L’Hér.; Lippia citriodora Kunth), folium des Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) der European Medicines Agency (EMA)

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Wermutkraut

Wermut (Artemisia absinthium) Illustration

Lateinischer Name: Absinthii herba
Botanischer Name: Artemisia absinthium L.
Verwendeter Pflanzenteil: getrocknete Blätter oder blühende Spitzen

Wermut (Artemisia absinthium) Illustration

Traditionelle Anwendungen

ausschließlich auf der Grundlage langjähriger Verwendung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel

Wermutkraut bei vorübergehender Appetitlosigkeit

Bewertung: 4 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Kräutertee 1-1,5 g zerkleinertes Wermutkraut in 150 ml kochendem Wasser als Aufguss, 2-mal täglich
  • Wermutkraut-Frischpflanzenpresssaft (1:0.5-0.9): 5 ml, 2-mal täglich
  • Wermutkraut-Tinktur(Verhältnis 1:5; Ethanol 70% vol): 1 g, 3-mal täglich

30 Minuten vor der Mahlzeit einnehmen

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Wermutkraut bei leichten Magen-Darm-Beschwerden, wie leichtes Sodbrennen

Bewertung: 3.5 von 5.

Zum Schlucken (Orale Einnahme)

  • Kräutertee 1-1,5 g zerkleinertes Wermutkraut in 150 ml kochendem Wasser als Aufguss, 2-mal täglich
  • Pulverisiertes Wermutkraut: 0.76 g, 3-mal täglich
  • Wermutkraut-Frischpflanzenpresssaft (1:0.5-0.9): 5 ml, 2-mal täglich
  • Wermutkraut-Tinktur (Verhältnis 1:5; Ethanol 70% vol): 1 g, 3-mal täglich

Nach der Mahlzeit einnehmen.

Wenn die Symptome während der Anwendung länger als 2 Wochen andauern oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultiert werden.

Vorsichtshinweis

Personen mit Gallensteinen und anderen Gallenbeschwerden sollten vor der Einnahme von Wermut-Präparaten einen Arzt konsultieren.

Nicht anwenden bei (Kontraindikation):

  • Überempfindlichkeit gegen den aktiven Wirkstoff
  • Überempfindlichkeit gegen eine andere Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae)
  • Verstopfung des Gallengangs
  • Gallengangsentzündung (Cholangitis)
  • Lebererkrankung

Anwendung nicht empfohlen:

  • Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren, da keine ausreichenden Daten vorliegen
  • In der Schwangerschaft und Stillzeit, da keine ausreichenden Daten vorliegen

Bei Tinkturen und Extrakten kann Alkohol (Ethanol) enthalten sein.

Beim Auftreten von unerwünschten Wirkungen sollte ein Arzt oder eine qualifizierte medizinische Fachkraft konsultiert werden.

Sicherheitsuntersuchungen:

Thujon ist Berichten zufolge neurotoxisch, weswegen Chemotypen mit geringem Thujon-Gehalt bevorzugt werden sollten. Die tägliche Dosis darf 6,0 mg nicht überschreiten.

Quellennachweis

European Union herbal monograph über Artemisia absinthium L., herba des Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) der European Medicines Agency (EMA)